Annie Cordy, als Léonie Juliana Cooreman in Laeken in Brüssel geboren, nahm schon als Jugendliche an Gesangswettbewerben teil, bevor sie in den 1950er Jahren in Paris im bekannten Revuetheater "Lido" durchstartete. Nachdem sie den Musikwettbewerb Prix Maurice Chevalier gewonnen hatte, war sie zunächst unter anderem als Operettendarstellerin und Sängerin erfolgreich.
Im Lauf ihrer Karriere nahm sie über 700 Chansons auf und wirkte in Dutzenden von Theaterstücken, Operetten, Musikkomödien, aber auch ernsten Filmen und Fernsehserien mit. Unter anderem spielte sie dabei an der Seite von Leinwandlegenden wie Jean Gabin und Simone Signoret oder unter der Regie von Claude Chabrol. Aber auch ihre Platten verkauften sich millionenfach.
Annie Cordy blieb Zeit ihres Lebens Belgierin, auch wenn sie vorrangig in Frankreich arbeitete und auch dort lebte. 2004 adelte König Albert II. sie zur Baronin und sie wurde Ehrenbürgerin der Stadt Brüssel. Sie war außerdem Trägerin des Leopoldsordens und Kommandeurin im Kronenorden. 2018 benannte ihr Geburtsort Laeken einen Park nach ihr.
Premierministerin Sophie Wilmès drückte den Angehörigen ihr Beileid aus und würdigte Cordy als eine "ausgezeichnete Künstlerin, deren Humor und Lebensfreude perfekt die so geliebte Belgitude verkörperten" und die "die Herzen zahlreicher Generationen erobert hat".
Boris Schmidt