Er sei tief betroffen angesichts der Bilder, die er in den letzten 24 Stunden gesehen habe, sagte André Desenfants bei einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz. Desenfants ist Chef unter anderem der Flughafenpolizei und die Nummer Zwei der Föderalen Polizei.
Dass jemand wie er diese Bilder offensichtlich tatsächlich erst jetzt gesehen hat, das ist, sagen wir, "nicht normal". Der Vorfall liegt nämlich schon mehr als zwei Jahre zurück. Im Februar 2018 randalierte ein 38-jähriger Geschäftsmann am Flughafen von Charleroi. Die Polizei übermannte ihn - allerdings auf eine sehr brutale Art und Weise. Eine Frau zeigte dabei sogar den Hitlergruß. Der Mann ist später verstorben.
Die Bilder jedenfalls sprechen für sich. Und wenn der Hauptverantwortliche des Dienstes die noch nicht gesehen hat, dann stimmt etwas nicht. Das sieht André Desenfants offensichtlich genau so. Deswegen lässt er sein Amt jetzt vorübergehend ruhen - zumindest für die Zeit der Untersuchung. Er habe auch angeordnet, dass der Informationsfluss in Richtung der Hierarchie analysiert werde.
Die Kammerausschüsse für Justiz und Innere Angelegenheiten werden sich kommende Woche mit dem Fall von Polizeigewalt am Flughafen Charleroi von vor zwei Jahren befassen. (belga/cd)
Skandal um Polizeieinsatz mit Todesfolge am Flughafen Charleroi
Roger Pint