Erst die gute Neuigkeit: Die Trends der letzten Tage scheinen sich zu bestätigen. In der letzten Sieben-Tages-Periode belief sich etwa die Zahl der Neuansteckungen auf durchschnittlich 528 pro Tag. Das entspricht einem Rückgang um 15 Prozent im Vergleich zur Vorwoche. Und damit sei das der dritte Tag, an dem diese Zahl sinke, sagte Frédérique Jacobs, Sprecherin des Gesundheitsministeriums, was möglicherweise dann wirklich der Beginn eines Trends sein könne.
"Bleibt es bei einem Rückgang in dieser Größenordnung, dann stehen wir Anfang September bei rund 350 Neuansteckungen pro Tag", rechnet Kollege Steven Van Gucht vor. Konkret denkt er da natürlich an den Schulanfang. 350 Neuansteckungen pro Tag - das sei dann immer noch ein hoher Wert. Da mag man es schon durchhören: Die derzeitige Entwicklung ist gut, aber, naja, die Zahlen könnten besser sein.
Motivation lässt nach
Das mag der eine oder andere allerdings nicht hören wollen. Insgesamt merkt man, dass die Motivation bei den Menschen doch deutlich nachlässt. Eine neue Studie der Uni Gent hat etwa ergeben, dass in Flandern nur noch rund ein Drittel der Menschen wirklich bereit ist, alle Corona-Regeln rigoros einzuhalten.
Im März lag dieser Wert noch bei 80 Prozent; Mitte Juli waren es immer noch zwei Drittel, die hinter den Maßnahmen standen. Jetzt also nur noch 35 Prozent, was einfach nur beispielhaft dafür sein dürfte, dass die Menschen an ihre Grenzen gelangt sind.
Geschäftswelt an den Grenzen
An ihre Grenzen gelangt, ist aber auch die Geschäftswelt. Der Sommerschlussverkauf läuft so schlecht wie noch nie. Die Warenlager der Händler sind immer noch voll, trotz der inzwischen teilweise doch sehr attraktiven Angebote. "Eine Katastrophe", beklagen Geschäftsleute in allen Landesteilen. Branchenvertreter prognostizieren schon eine beispiellose Pleitewelle. Bis zu 30 Prozent der Geschäfte müssten am Ende möglicherweise dichtmachen.
Schuld sei vor allem die Regel, wonach die Menschen nur alleine shoppen dürfen, glauben Selbstständigenverbände. "Wir plädieren dafür, dass die Menschen zumindest mit Mitgliedern ihres Haushaltes oder ihrer Kontaktblase shoppen gehen dürfen", sagte Isolde Delanghe vom Verband Mode Unie in der VRT. Man stelle sich nämlich die Frage, warum man mit seiner Kontaktblase essen gehen darf, aber eben nicht shoppen.
Textilverbände plädieren zugleich dafür, dass man den Sommerschlussverkauf verlängert, eben um den Geschäften länger die Möglichkeit zu geben, ihre Waren doch noch zu Geld zu machen.
Kontaktblase
Aber, nochmal zurück zur Kontaktblase. Andere gehen noch einen Schritt weiter und fordern, diese Bubble wieder zu vergrößern, oder, besser noch, sich ganz von diesem Konzept zu verabschieden. Belgien ist das einzige Land, dass diese Kontaktblase zur Referenz erklärt hat. Der tatsächliche Nutzen habe bislang wissenschaftlich nicht bewiesen werden können, sagte der Infektiologe Yves Coppieters in der RTBF.
Er plädiere in jedem Fall dafür, wieder mehr als fünf Kontakte zuzulassen. Man sollte nur an Regeln festhalten, wenn diese auch langfristig realistisch sind, sagt Coppieters. Und auch in Bezug auf das Shopping müsse man die Regeln lockern, da sie auf Dauer nicht zu halten sind. Das alles natürlich unter Einhaltung der Abstandsregeln.
Coppieters galt bislang nicht unbedingt als ein Vertreter einer laxen Handhabung, etwa nach schwedischem Vorbild. Er gibt nur zu bedenken, dass wir noch länger mit der Krankheit leben müssen und die bisher geltenden Regeln seiner Ansicht nach auf Dauer nicht zu halten seien, da eben auch die Bürger ihre Motivation verlieren.
Er und andere scheinen da aber bei ihren Kollegen im Gesundheitsministerium auf taube Ohren zu stoßen. "Wir wissen, dass sich das Virus vor allem bei engen Kontakten im unmittelbaren sozialen Umfeld der Menschen verbreitet", sagte Steven Van Gucht. Diese Erkenntnis sei die Grundlage der Fünfer-Kontaktblase. Entsprechend sei und bleibe das von grundlegender Bedeutung. Und, dann wurde Van Gucht noch deutlicher: "Wir werden auch in Zukunft die direkten Kontakte begrenzen müssen. Dieses Konzept ist in Beton gegossen".
Corona-Zahlen: Weniger Neuansteckungen, aber mehr Todesfälle
Roger Pint
Ach. Werden wir jetzt schon von sogenannten Experten regiert?
Diese sogenannten Experten sollten sich lieber auf ihren Job konzentrieren und ein Heilmittel gegen das Virus suchen, statt sich in sämtlichen Medien wichtig zu machen. Ich kann dieses Gelaber langsam nicht mehr hören.
Vorschlag für die Herren Schumacher & Bindels: Schließen Sie erfolgreich ein mindestens 6-jähriges Studium der Medizin ab, mit anschließender Spezialisierung in Virologie, zeichnen Sie sich danach durch außergewöhnliche Fachkenntnisse und Forschungsergebnisse (belegt durch peer reviewed Fachartikel & Studien) innerhalb dieser Disziplin aus und lassen Sie sich aufgrund dessen in das höchste Fachgremium des Landes berufen... dann - ja genau dann können Sie besten Wissens urteilen, ob das alles tatsächlich nur "Gelaber" ist. Bis dahin gilt die Devise - und ich paraphrasiere politisch inkorrekt: "Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal Fresse halten."
Ach, der Herr Hezel mit der ihm angeborenen Höflichkeit.
Es geht sich hier darum dass in einer parlamentarischen Demokratie nicht mehr die vom Volk gewählten Vertreter das Sagen haben, sondern (gut) bezahlte Berater die glauben mit ihrem „Hüh, Hot und Hahr“ bestimmen zu können was Millionen Menschen dürfen oder nicht.
Sowohl die Politiker als auch die in ihren Meinungen sehr wankelmütigen Virologen haben längst bei der Bevölkerung das Vertrauen verspielt, außer dann vielleicht bei einigen die das eigenständige Denken verlernt haben und in ihrer Angst um ihr bisschen Leben nach jedem Strohhalm greifen.
Angst und blinder Gehorsam sind schlechte Ratgeber.
An Herrn Schumacher,
ja ich habe Angst um mein bisschen Leben und das meiner Familie und Freunde. Wir haben halt nur eins. Ich möchte nicht schuld sein, das für meine Sorglosigkeit und Bequemlichkeit jemand seins verliert.
Angst und blinder Gehorsam sind schlechte Ratgeber.
Werter Herr Schumacher,
Auf wen sollen die uns Regierenden denn hören?
Wissenschaftler und Experten geben ihr Urteil nach dem aktuellen Stand der Dinge ab. Das "gesunde Volksempfinden" dagegen hört auf Leute die ihre Interessen ohne Rücksicht auf Verluste durchboxen wollen. Dann habe ich lieber eine Regierung die über das Ziel hinausschiesst. Leute wie Sie verwechseln wahrschein Angst und Gehorsam mit vernünftiger Prophylaxe.
Herr Schumacher, IHR bisschen Leben mag Ihnen vielleicht nicht viel bedeuten, aber wie Frau Hocks schon sagte, wir haben nur eins. Außerdem werden wir nicht von Virologen regiert, da gehört mehr zu, als Gesundheit, nur auf diesem Gebiet sind wir gut beraten. Aber auch für Fachleute ist dies alles neu. Keiner der heute lebt, hat dies je mitgemacht. Wissenschaft ist nicht auf der Uni fertig gelernt und muss dann nur angewandt werden, es ist ein ständiges Forschen.
Gäbe es nicht so viel Ungehorsame wie Sie, die darauf auch noch stolz sind, dann stünden wir schon wesentlich weiter. Aber was befähigt Sie und Ihresgleichen eigentlich, alles besser zu wissen um selbst zu bestimmten was gut ist ?
Sehen Sie Frau Hocks, Sie dürfen ruhig Angst haben, schließlich leben wir alle wohl nur einmal, doch darf diese Angst nicht ihr rationales Denken verhindern.
Und nein, Herr Gebser, ich habe nichts dagegen dass man Experten zu Rate zieht, doch die Entscheidungen müssen bei der Politik liegen und Experten dürfen nicht am Mittwoch sagen was ein Nationaler Sicherheitsrat am Donnerstag zu bestimmen hat.
Eine Regierung die über das Ziel hinausschießt kann unsere ganze Wirtschaft, und damit auch unseren Sozial- und Gesundheitsstaat ruinieren.
Und zu den Experten, die fast wöchentlich angeblich „neue Erkenntnisse“ über den Umgang mit Coronaviren verbreiten gäbe es wohl auch viel zu sagen, was aber den Rahmen hier beträchtlich sprengen würde.
Es ist eben ein stetiger Lernprozess und da passieren eben Fehler. Es ist nicht alles in Stein gemeißelt, jeden Tag ändern sich die Erkenntnisse über Covid-19, dementsprechend sind eventuelle Maßnahmen hinfällig oser überholt. Alles ist im Wandel. Gruß aus Aachen