"Ich tue es, weil ein zweiter Sommer ohne Festivals einfach unmöglich ist". Mit "es" meint eine junge Frau in der neuen Kampagne der Föderalbehörden die sogenannten "sechs goldenen Regeln". Mit denen soll verhindert werden, dass sich das Coronavirus wieder im Land ausbreitet. Nur dauert die Epidemie inzwischen schon so lange, dass es den Menschen immer schwerer fällt, sich an die Schutzmaßregeln zu halten.
Das wissen auch die Gesundheitsexperten vom Nationalen Krisenzentrum. Man verstehe, dass es nicht immer offensichtlich sei, dass man die Regeln stets und überall anwende, erklärte Yves Stevens. Und doch bleibe es wichtig, dass man zusammen durchhalte.
Deswegen lanciert Belgien am Mittwoch eine neue Kampagne mit dem vielsagenden Namen "11 Millionen Gründe". So wolle man alle Belgier dazu motivieren, die "sechs goldenen Regeln" weiter anzuwenden, so Stevens.
Einfach, aber effektiv
Und diese sechs Regeln seien zwar sehr einfach, aber trotzdem sehr effektiv, betont Stevens: Hygieneregeln einhalten, Aktivitäten am liebsten im Freien machen, an gefährdete Menschen denken, Abstand von anderthalb Metern halten, enge Kontakte begrenzen und die Regeln für Versammlungen befolgen.
Elf Millionen Menschen im Land seien wir und damit gebe es elf Millionen gute Gründe, sich an die Regeln zu halten. Um es gemeinsam durch die Krise zu schaffen, lädt man jeden dazu ein, über seine persönlichen Gründe und seine persönliche Motivation nachzudenken, warum man die Regeln weiter respektieren sollte.
Die Menschen sollen Gründe finden, in denen sie sich selbst wiederfinden und die auch für die eigene Familie, Freunde und Kollegen nachvollziehbar seien. Die Menschen sollen aber nicht nur einfach darüber nachdenken: Die Kampagne lade vielmehr alle dazu ein, seine oder ihre persönliche Motivation auch mit anderen zu teilen.
Motivationsbotschaft im Netz teilen
Online auf 11millionengruende.be kann man seine persönliche Motivation eintragen. Aber vor allem soll man sich gegenseitig unterstützen, indem man die eigene Motivation über die sozialen Medien mit Freunden oder Familie teilt, ermuntert Virologe Stevens.
Auf der Webseite klickt man dazu einfach auf die Schaltfläche "Erschaffe Deine eigene Botschaft". Dann lädt man ein Bild hoch und schreibt einen kurzen Satz, warum man sich persönlich an die sechs Goldenen Regeln halten möchte.
Und schon kann man die fertige Motivations-Bildbotschaft entweder direkt über Twitter und Facebook teilen oder für WhatsApp und Instagram herunterladen. Neben den Sozialen Medien wird die Kampagne aber auch im Radio, Fernsehen, Print-Medien und auf Postern in der Öffentlichkeit laufen.
Man wolle einen dauerhaften Mentalitätswandel bei den Menschen anstoßen, erläuterte Yves Stevens, und durch das Format der Kampagne auch die erreichen, die man auf herkömmlichem Weg nicht erreiche. Wenn die Menschen die Botschaften sehen, die von ihresgleichen stammen, können sie sich leichter damit identifizieren und mitmachen beim gemeinsamen Kampf gegen das Virus.
Die Einhaltung der sechs goldenen Regeln sei einfach essentiell, um die Kurve abzuflachen, appellierte auch Antoine Iseux vom Krisenzentrum. Nur so kann man dafür sorgen, dass weniger Menschen im Krankenhaus landen oder sogar an Covid-19 sterben.
Boris Schmidt
Eine clevere und ziemlich betrügerische Kampagne, die Gruppenzwang und emotionale Erpressung nutzt, um die Social-Media-Generation zu beeinflussen.
Betrügerisch, weil es die Hoffnung der Menschen weckt, dass sich ihr Leben irgendwann mal wieder normalisiert. Das Befolgen der sechs goldenen Regeln kann die Wahrscheinlichkeit verringern, dass Oma jetzt krank wird, erhöht jedoch nicht die Wahrscheinlichkeit, dass im nächsten Jahr Sommerfestivals stattfinden.
Um dies zu erreichen, müsste das Virus verschwinden. Dies würde erfordern, dass 8 Milliarden Menschen einen Impfstoff erhalten, der eine dauerhafte Immunität bietet.
Die Millenials haben keine ausreichende Angst vor dem Virus, so dass sozialer Druck ausgeübt werden muss, Wenn der Peitsche nicht funktioniert, probieren wir die Karotte, leider ist die Karotte eine Fälschung und wir werden sie nie essen können!
Ich habe teilgenommen und meine Gruppen in Facebook
OPEN BORDERS BELGIUM
OPEN BORDERS EUROPE
COVID-19 und seine Auswirkung
aufgefordert mit zu machen.
Eine Initiative die ich gerne unterstütze.
Der geforderte "dauerhaft Mentalitätswandel" sollte erst einmal bei der Kommerztreiberei beginnen! Es sind doch die Transport-Firmen (Flug, Schiff und Bahn) die uns das Virus von China ins Land gebracht haben mit Beihilfe des zugelassenen unkontrollierten "Tourissmuss- und Party-Hipe". Das wieder Ansteigen der Infektionen ist doch grösstenteils diesen und der entsprechenden Politik zu verdanken ! Aber unsere Politiker betreiben lieber Symptom-Behandlung ! Die Leute werden mittels angeblicher "sozialen Medien" für dumm verkauft, dumm gehalten sowieso !
Diese Kampagne ist pure Gehirnwäsche . Ein weiterer Versuch, Gruppenzwang auszuüben und uns mündige Bürger für blöd zu verkaufen.
Werde garantiert diesen subtilen Schwachsinn nicht unterstützen.
Wo bleibt denn der 'gemeinsame Kampf', wie im Artikel erwähnt, gegen Raubbau an der Natur, gegen Verarmung der Gesellschaft, gegen Hunger und Elend etc. ?
@J. Michels
Es ist genau diese Ihre Haltung, Herr Michels, die zur Verbreitung des Virus führt.
Hier wird keine Gehirnwäsche, kein Gruppenzwang ausgeübt und auch nienand für blöd verkauft.
Subtiler Schwachsinn ist dort zu suchen, wo Menschen in egoistischer, verantwortungsloser Manier, jeglichen gesunden Menschenverstand vermissen lassen.
Die Kampagne richtet sich in erster Linie an Menschen wie Sie. Ihre Reaktion zeigt, dass sie nicht ausreicht, beratungsresistente Zeitgenossen zu verantwortungsvollem Verhalten zu verleiten.
Bitte beschweren Sie sich dann jedoch auch nicht, wenn wegen Ihnen und Ihresgleichen Maßnahmen ergriffen werden müssen, die Ihre Freiheit als "mündiger Bürger" weiter einschränken.
Sie tragen nämlich dafür selbst die Verantwortung.
@Herr Leonard
Herr Michels schlägt nicht vor, die Regeln nicht zu befolgen, er weist lediglich darauf hin, wie ich es selbst getan habe, dass diese Kampagne subtilen Gruppenzwang ausübt, um das Verhalten der Menschen zu kontrollieren.
Es ist nicht egoistisch, die Gültigkeit von Social-Media-Aktionen in Frage zu stellen Alle Social-Media-Aktionen sollten mit einem gewissen Maß an Skepsis und Objektivität betrachtet und nicht ohne Gedanken ganz verschluckt werden.
Und ich kann wirklich nicht verstehen, wie jemand übersehen kann, dass diese Kampagne ein Beispiel für Gruppenzwang ist. Dies bedeutet nicht, dass das Ziel unbedingt falsch ist, Wenn die Regeln befolgt werden, sinkt die Infektionsrate tatsächlich, aber Gruppenzwang und Herdenmentatlität werden verwendet, um dies zu erreichen. Das kann man einfach nicht leugnen!