Man habe die Situation an der Küste schon länger im Blick, teilte der CD&V-Innenminister mit. Jegliche Form von Gewalt gegen Beamte sei inakzeptabel, so De Crem, und er dankte auch den föderalen Polizisten, die sich bereits vor Ort befinden und die auch mit den lokalen Kollegen gegen die Krawallmacher vorgegangen waren.
Die Polizeipräsenz an der Küste sei bereits im Vorfeld erhöht worden und wo nötig werde diese schnell und bestimmt agieren, warnte der Innenminister. So seien auch am Sonntag mehrere Dutzend Jugendliche aus Brüssel an der Anreise in die Seebäder gehindert worden.
Bei den rund 50 identifizierten Tätern vom Samstag in Blankenberge soll es sich nach VRT-Angaben samt und sonders um polizeibekannte Jugendliche aus der Hauptstadt handeln, möglicherweise Mitglieder einer Bande. 23 von ihnen waren vorläufig festgenommen worden, drei sollen laut der Staatsanwaltschaft von Westflandern am Montag dem Untersuchungsrichter vorgeführt werden. Ihnen wird vorgeworfen, Polizisten und Rettungskräfte angegriffen zu haben, unter anderem mit Flaschen, Sonnenschirmen und Mobiliar von Strandbars.
Bürgermeister der Küstenorte beraten
Wegen der Ausschreitungen waren am Sonntag in mehreren Küstenorten Tagestouristen nicht willkommen. In den meisten Orten laufen die Beschränkungen am Montag aus. Das gilt allerdings nicht für Knokke. Dort gelten die Maßnahmen vorerst weiter, bis die Hitzewelle vorbei ist. Das hat der Gemeinderat beschlossen. Auch in Knokke-Heist hatte es am Samstag Probleme mit Gruppen von Jugendlichen gegeben.
Die Bürgermeister der Küstenorte kommen am Montag zusammen. Sie wollen das nächste Wochenende vorbereiten. Einige Bürgermeister fordern, dass am kommenden Wochenende weniger Züge zum Meer fahren. Die Entscheidung darüber muss allerdings die Föderalregierung treffen. Mobilitätsminister François Bellot (MR) und Innenminister Pieter De Crem (CD&V) werden am Montag darüber beraten.
Auch der Kammerausschuss für innere Angelegenheiten kommt noch diese Woche zusammen - trotz der parlamentarischen Sommerpause. Die Abgeordneten werden mit Innenminister De Crem über die Lage an der Küste sprechen.
belga/est/bs/km