Am Sonntagmorgen kündigten die jeweiligen Bürgermeister an, man werde keine Züge aus dem Inland mehr einfahren lassen. Grund für die später wieder zurückgenommene Ankündigung war die Befürchtung, dass es zu einem Chaos kommen könnte, weil sich zu viele Menschen auf den Weg in Richtung Küste machen würden.
Auch die teils gewalttätigen Zwischenfälle, die es am Samstag u.a. in Blankenberge und Knokke gegeben hatte, spielten eine Rolle. An einem Strandabschnitt von Blankenberge war es am späten Samstagnachmittag zu einer regelrechten Massenschlägerei gekommen. Angezettelt wurde diese nach bisherigen Erkenntnissen durch eine Gruppe junger Männer aus Brüssel, die teilweise zu viel getrunken und Drogen konsumiert hatten.
Die Gemeindeverantwortlichen wollten deshalb am darauffolgenden Tag, dem Sonntag, keine neuen Tagestouristen in ihren Städten. Nach Knokke-Heist dürfen in der Tat nur Einwohner, Besitzer einer Zweitwohnung oder Menschen, die z.B. eine Restaurant-Reseriverung nachweisen können.
Nach einem Krisentreffen teilte die Interims-Gouverneurin von Westflandern, Anne Martens, am frühen Nachmittag mit, dass die Bahnhöfe offen bleiben würden. Sie sagte, Menschen, die Erholung an der Küste suchten und sich an die Regeln hielten, seien nach wie vor willkommen. Gleichzeitig kündigte sie an, dass die Polizei verstärkt präsent sei und Kontrollen durchführe. Verstärkung erhalten die lokalen Polizeidienste dabei durch föderale Beamte.
vrt/mh