Das Hauptproblem sei, dass die Informatik-Umgebung beim Homeoffice oft deutlich schlechter gesichert sei, als dies am Arbeitsplatz der Fall sei, erklärte Olivier Bogaert, Kommissar bei der Abteilung für Computerkriminalität der Föderalen Polizei. Das beträfe zum Beispiel schlecht gesicherte Verbindungen wie Wifi-Zugangspunkte oder veraltete beziehungsweise nicht vorhandene Antivirenprogramme. Aber auch die Benutzung von Computern und Laptops, zu denen auch Kinder Zugang hätten, biete Kriminellen Angriffswege.
Das macht sich auch bei den Versicherungsunternehmen bemerkbar. Es sei ein deutlicher Anstieg in der Nachfrage nach Policen zum Schutz vor Cyberkriminalität zu verzeichnen, wie ein Sprecher mitteilte. Allerdings seien viele Versicherer eher zurückhaltend, entsprechende Produkte anzubieten, weil die Absicherung solcher Risiken sehr schwierig sei.
Neben Angriffen auf Unternehmen hat während der Epidemie auch das sogenannte Phishing zugenommen. Also der Versuch, persönliche Daten durch gefälschte SMS oder E-Mails zu erbeuten. Ein Trick, vor dem das Belgische Zentrum für Cybersicherheit kürzlich warnte, sind zum Beispiel angebliche E-Mails vom Nationalen Sicherheitsrat, in denen die Empfänger aufgefordert wurden, auf einen Link zu klicken, um eine Corona-Entschädigung zu erhalten.
Boris Schmidt