Der Konflikt zwischen der Politik und den Wissenschaftlern spitzt sich zu, er ist jetzt jedenfalls offen ausgebrochen. Eskaliert ist das Ganze beim letzten Nationalen Sicherheitsrat bzw. in der Folge davon. Die Wissenschaftler hatten nachdrücklich eine Verkleinerung der Kontaktblase empfohlen: Statt mit 15 sollte jeder nur noch mit 10 Menschen pro Woche engeren Kontakt haben dürfen.
Die Politik hatte sich aber über diese Forderungen hinweggesetzt. Im Anschluss hatte der flämische Ministerpräsident Jan Jambon aber in einem Interview erklärt, dass die Vorsitzende der Exit-Beratergruppe GEES, Erika Vlieghe, mit der Entscheidung einverstanden gewesen sei.
"Das war zu viel", sagte Vlieghe am Abend in der VRT. Das sei keine gesunde Zusammenarbeit mehr. Sie wolle nicht mehr, dass es so aussieht, als treffe sie die Entscheidungen, sie wolle auch nicht das Feigenblatt der Politik sein. Deswegen habe sie beschlossen, den Sitzungen des Nationalen Sicherheitsrates und auch des Konzertierungsausschusses ab jetzt fernzubleiben. Sie wolle dennoch Vorsitzende des GEES bleiben. Ob das möglich ist, das wolle sie im Gespräch mit der Premierministerin klären.
Roger Pint