Das Thema Helikoptergeld taucht in Krisenzeiten immer mal wieder auf. Auch in der Politik gibt es Menschen, die sich für ein 'bedingungsloses Grundeinkommen' einsetzen. Aber was wäre, wenn man den Belgiern tatsächlich Geld schenken würde? Zum Beispiel 300 Euro im Monat. Die ING-Bank hat genau diese Frage 1.000 Menschen gestellt.
Das Ergebnis ist bemerkenswert. Nur 16 Prozent der Befragten würden dieses Geld ausgeben, nicht mal jeder Sechste. Fast drei Viertel aller Befragten (73 Prozent) würden diese Summe zur Stärkung der eigenen Finanzen verwenden. Konkret heißt das: Mehr als die Hälfte (54 Prozent) würde das Geld sparen oder anlegen. 19 Prozent gaben an, ihre Schulden damit abzubezahlen.
Das gesamte Vermögen auf Sparkonten in Belgien ist schon hoch und nimmt auch von Jahr zu Jahr zu. Und wenn der Belgier Geld geschenkt bekäme, würden die meisten das Geld selbst dann noch auf Seite legen. In Deutschland gelten die Schwaben als besonders sparsam. Es sieht ganz danach aus, dass die Belgier so etwas wie "die Schwaben Europas" sind.
In den USA ist das so genannte Helikoptergeld schon Wirklichkeit geworden, um die Bürger in der Corona-Krise finanziell zu unterstützen. Jeder US-Bürger erhält einmalig 1.200 Dollar (wenn das Jahresgehalt nicht über 75.000 Dollar liegt). Pro Kind gibt es zusätzlich 500 Dollar. Dieser Betrag dient nicht nur dazu, Menschen in Geldnot zu unterstützen. Die Maßnahme soll das ganze Land beruhigen und die Wirtschaft wieder ankurbeln.
Die ING-Umfrage zeigt aber, dass das in Belgien kaum Wirkung haben würde, weil das Geld einfach auf den Sparhaufen obendrauf geschüttet würde. Man kann zwar Maßnahmen ergreifen, um den Konsum anzuregen, aber am Ende hat der Verbraucher das letzte Wort.
Einmalige Summe
Aber was wäre, wenn man eine einmalige Summe von 20.000 Euro schenken würde? Auch diese Frage hat die ING-Bank gestellt. In diesem Fall ist ebenfalls keine Konsumorgie zu erwarten. 43 Prozent gaben an, nichts oder maximal 2.000 Euro von dieser Summe auszugeben. 44 Prozent wären bereit, 2.000 bis maximal 10.000 Euro auszugeben. Nur 13 Prozent würden mehr als 10.000 Euro unter die Leute bringen.
Laut Bank sind junge Menschen etwas weniger geneigt, ein solches Geschenk für schlechte Zeiten beiseite zu legen. Im Schnitt würden nur 5.800 Euro von den 20.000 Euro genutzt. Der Rest käme aufs Sparkonto.
Die Belgier wären also sehr vorsichtig mit Nebeneinkünften. Das Fazit der ING-Ökonomen lautet: Das ist positiv für die Stabilität der Wirtschaft, aber nicht, um sie anzukurbeln. Wobei das doch der Zweck eines Geldregens wäre.
hln/mz/km
...da sieht man's mal wieder, wie unser Banken dem normalen Sparer sein erspartes Guthaben beneiden... und ihn dafür schief ansehen, nur weil der normale Bürger mit finanzieller Weitsicht sein Geld verwaltet und sich nicht an der unethischen und unmoralischen Banken-Kasino-Spekulationen beteiligt !
Ein ‚bedingungsloses Grundeinkommen‘ mit "Helikoptergeld" zu assozieren verfolgt klar das Ziel, vernünftig denkenden Politiker ein schlechtes Wirtschafts-Gewissen einzuimpfen/abzusprechen und um deren humanes Denken lächerlich zu machen ! Man hat den Eindruck dass Bänker die Bürger-Ethik-und-Moral an der Eingangstür abgeben müssen wenn sie in einer Bank arbeiten gehen ! Aber, zum Sparen braucht keiner eine Bank - die Bank hingegen braucht den Sparer/ihren Kunden und seine Lebensenergie=sein erspartes Geld ! So wird ein Schuh daraus !
Bedingungsloses Grundeinkommen und Helikoptergeld sollten nicht in einen Topf gesteckt werden.
Bedingungsloses Grundeinkommen ist eine Sozialleistung finanziert aus Steuern, Beiträgen, Abgaben... genau wie heutige Sozialleistungen. Über Sinn und Unsinn lässt sich diskutieren.
Und Helikoptergeld ist eine sehr expansive Form der Geldpolitik. (Wikipedia). Da druckt die Zentralbank Geld und verteilt es unter die Menschen. Damit sowas wirklich funktioniert, darf man nicht einfach Bargeld verteilen oder Geld überweisen. Man muss Einkaufsgutscheine mit einer zeitbegrenzten Gültigkeit verteilen. Dann macht man sich Gedanken, was man kauft. Ist wie ein Gutschein zu Weihnachten. Und das Geschäft kann den Gutschein ja bei der Zentralbank gegen neugedrucktes Bargeld eintauschen.
Schon Silvio Gesell machte sich schon vor 100 Jahren Gedanken über den stockenden Geldkreislauf. Er schlug zum Beispiel eine Bargeldsteuer in Form von Steuermarken vor.