Künftig wird das Zentrum drei Mal pro Woche eine Pressekonferenz geben, jeweils montags, mittwochs und freitags. Damit reagiert Sciensano auf den Wiederanstieg der Neuinfektionen mit dem Coronavirus.
Der Epidemiologe Yves van Laethem warnte vor einer zweiten Welle. Es sei abolut notwendig einzusehen, dass das Virus nicht verschwunden sei. Daran müsse man immer denken - praktisch in allen Lebenslagen, gerade jetzt in der Ferienzeit, wo wir uns auch wieder bestimmte Freiheiten leisten - immer müsste man daran denken, dass das Coronavirus präsent sein könnte und dies bei allem, was wir tun, miteinkalkulieren.
Wenn die Ansteckungen wieder zunähmen, so der Epidemiologe weiter, dann müssten die Freiheiten wieder eingeschränkt werden. Daher rief er zu vernünftigem und verantwortungsbewusstem Verhalten auf.
Momentan sei man zwar noch nicht in einer schwierigen Situation. Ergreife man aber jetzt keine Maßnahmen, dann stehe man schnell an der Schwelle dazu.
Aktuelle Zahlen
Nach den aktuellen Angaben von Sciensano haben sich in den letzten 24 Stunden in Belgien 187 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Der Wochendurchschnitt lag zuletzt bei 154 Fällen am Tag - das entsprach einem Anstieg um 66 Prozent.
Besonders stark betroffen sind die Provinzen Antwerpen, Limburg und Westflandern. Auch in den anderen Landesteilen ist ein Anstieg bei den Coronavirus-Infektionen zu beobachten.
Auffallend ist weiter, so Van Laetham, dass die aktive Bevölkerung zwischen 20 und 50 Jahren besonders von dem Virus getroffen ist. Menschen dieser Alterstufe erkrankten zwar selten schwer an Covid 19, aber sie könnten zur Verbreitung des Virus beitragen.
Andere Zahlen in Verbindung mit der Epidemie halten sich dagegen bisher auf niedrigem Niveau: So werden täglich etwa zehn Patienten wegen einer Covid-19-Erkrankung im Krankenhaus aufgenommen. Im Schnitt wurden zuletzt etwa 145 Patienten stationär behandelt. Die Sterberate liegt bei ein bis zwei Todesfällen im Schnitt.
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