Admiral Michel Hofman hofft, dass im September die Soldaten, die seit den Terroranschlägen auf den Straßen eingesetzt sind, abgezogen werden können. Fünfeinhalb Jahre dauert der "Vigilant Guardian" getaufte Einsatz der Soldaten auf den belgischen Straßen inzwischen. Genug Zeit, so Hofman, um eine strukturelle Ersatzlösung zu finden. Die Bewachung von Botschaften, Synagogen und ähnlichen Gebäuden gehöre nicht zu den Kernaufgaben des Militärs.
Zu den Herausforderungen, mit denen sich der neue Armeechef auseinandersetzen muss, gehört auch, 10.000 Soldaten, die in den Ruhestand versetzt werden, zu ersetzen. Es gebe einen enormen Rekrutierungsbedarf, erklärte der Admiral. Auch in diesem Zusammenhang hoffe die Armee, einen bedeutsamen Beitrag zur Erholung des Landes nach der Corona-Epidemie leisten zu können. Hofman sieht außerdem bei den anstehenden Infrastrukturprogrammen des Militärs auch ein mögliches Betätigungsfeld für zahlreiche belgische Firmen.
Was die Einsätze betrifft, wünscht sich der Armeechef derweil eine selektivere Auswahl der Operationen, an denen sich Belgien beteiligt. So sei es aktuell so, dass das Land zwar an vielen Schauplätzen präsent sei, aber nur mit jeweils sehr begrenzten Mitteln. Das will Hofman ändern, er bevorzugt weniger Operationen, aber dafür mit genug Truppen und Material, um einen tatsächlichen Mehrwert zu bieten, sagte er.
Boris Schmidt