Wegen der globalen Grenzschließungen und Reisebeschränkungen war die Aktivität am Brussels Airport gegen Anfang März dieses Jahres quasi vollständig zum Erliegen gekommen. Seitdem zumindest die Grenzen im Schengenraum Mitte Juni wieder geöffnet wurden, konnte auch der Flugbetrieb langsam wieder aufgenommen werden.
Wobei die Betonung eindeutig auf „langsam“ liegt. Bei ungefähr zehn Prozent liege die Auslastung im Augenblick, wie CEO Arnaud Feist mitteilte. Und damit sei man noch weit von einem kostendeckenden Betrieb entfernt. Von einer echten Erholung könne man auch erst sprechen, wenn der Flughafen mindestens zu 50 bis 70 Prozent ausgelastet sei.
Allein im Juli erwarte man 82 Prozent weniger Passagiere im Vergleich zum Juli 2019. Bis zum Dezember werde man vielleicht wieder auf die Hälfte der ursprünglichen Monatskapazität kommen. Und eben erst in vier Jahren sei zu erwarten, dass man wieder knapp 26,4 Millionen Passagiere abfertigen werde, was dem Wert von 2019 entspricht, so Feist.
Die Kosten für den Flughafen durch die Corona-Krise werden auf rund 200 Millionen Euro geschätzt, das sei der schwerste Verlust der Geschichte, wie der Geschäftsführer betonte. Die Zukunft des Standorts sei allerdings vorläufig nicht gefährdet, da man glücklicherweise in den Jahren davor Reserven habe aufbauen können.
Boris Schmidt