In Flandern und der Wallonie gibt es bereits lokale Initiativen, die Abwässer auf das Virus testen. Das Projekt von Sciensano soll dann aber globaler Natur sein und den Behörden für die Zukunft ein hochsensibles Instrument zum Aufspüren von Infektionsherden in geographisch abgegrenzten Regionen an die Hand geben.
In anderen Ländern wie Frankreich, den Niederlanden, Italien, der Schweiz, den Vereinigten Staaten und auch Australien werden entsprechende systematische Untersuchungen bereits durchgeführt.
In den Ausscheidungen infizierter Menschen und damit in den Abwässern ist das Coronavirus vorhanden und nachweisbar, auch wenn es dann bereits den eigentlich infektiösen Teil eingebüßt hat und relativ schnell abgebaut wird. Nachgewiesen wird nämlich nur anhand der Präsenz von Erbinformation des Virus. Aus den Ergebnissen lassen sich aber keine Schlüsse darüber ziehen, wie ansteckend das Virus ist, nur über seine Verteilung. Beziehungsweise darüber, wie weit das Virus in der Bevölkerung zirkuliert.
In gereinigten Abwässern sind bislang im Übrigen keine Viren oder Viren-Bestandteile nachgewiesen worden.
Boris Schmidt