Einige Psychologen sagen, sie hätten bis zu 40 Prozent mehr Anfragen nach Gesprächen als sonst. Die Themen, mit denen sie dann konfrontiert werden, sind Ängste, Depressionen oder auch Alkoholprobleme. So gebe es beispielsweise Menschen, die eine übertriebene Angst vor dem Coronavirus entwickelten, sich dann gar nicht mehr vor die Türe trauen oder Zwänge entwickeln wie exzessives Händewaschen. Depressionen bis hin zu Selbstmordgedanken seien aber auch dabei.
Gesundheitspolitik nimmt das Problem ernst
Die Krankenversicherung, die INAMI, will mehr für psychologische Behandlungen zurückerstatten. Allgemeinmediziner können daher Patienten mit - wie es heißt - moderaten psychologischen Problemen an einen Psychologen überweisen, und das gilt jetzt auch für alle Altersklassen. Bisher war das für Patienten zwischen 18 und 65 Jahren vorgesehen.
Das ist in der Corona-Krise laut Psychologen besonders wichtig, weil ja gerade Senioren - also die Risikogruppe für das Coronavirus - auch von den psychologischen Auswirkungen besonders betroffen sind. Das gilt auch für Kinder, wenn sie etwa von den psychologischen Problemen ihrer Eltern quasi angesteckt werden.
Corona hat auch positiven Effekt auf die Gesundheit
Allerweltskrankheiten wie Erkältungen, Halsschmerzen, Magen-Darm scheinen in der Corona-Krise stark zurückgegangen zu sein. Jedenfalls melden die Apotheken, dass Arzneien gegen eben solche Krankheiten in der Corona-Zeit kaum gefragt waren im Vergleich zu sonst.
Der Lockdown hat also nicht nur das Coronavirus ausgebremst, sondern viele andere Viren und Bakterien gleich mit. Hier soll laut Ärzten auch die Schließung der Schulen einen entscheidenden Anteil haben. Weil gerade Schulen und Kindergärten diese Allerweltskrankheiten besonders stark verbreiten.
meuse/okr