"Black Lives matter" - schwarze Leben zählen. Das muss nicht nur in den USA immer und immer wieder hervorgehoben werden, sondern auch bei uns. Davon waren die Demonstranten in Brüssel und in anderen großen Städten überzeugt. Eigentlicher Anlass für die Proteste ist ja der gewaltsame Tod des Afroamerikaners George Floyd, der in der amerikanischen Stadt Minneapolis bei einer brutalen Polizeiaktion getötet wurde. Aber, so etwas gibt es auch hier, sagte eine Demonstrantin in der RTBF. Deswegen sei es auch wichtig, dass wir hier dafür eintreten, dass sich endlich was ändert.
Auch würden insbesondere afrikanischstämmige Menschen das Opfer von Polizeigewalt. Der Tod von Semira Adamu sei da nur ein Beispiel. "Ja! Auch bei uns hat der Slogan 'Black Lives matter' eine Existenzberechtigung", sagte Mireille Tsheudi-Robert, eine der Mitorganisatorinnen der Brüsseler Kundgebung in der RTBF. Leider zählt auch in Belgien schwarzes Leben weniger. Hier geht es nicht nur um Gewalt gegen Schwarze, hier geht es auch um Würde, um Chancen am Arbeitsmarkt, bei der Wohnungssuche.
Gleichbehandlung
Eine Demonstrantin brachte es in Antwerpen eindrucksvoll auf den Punkt: "Meine Mutter hat mir eingebläut: 'Rita, du musst eine neun auf zehn haben, du musst doppelt soviel arbeiten wie die anderen, um einen Job zu bekommen, um eine Wohnung zu finden'. 'Geh' zurück in Dein Land', bekomme ich immer wieder zu hören", sagt Rita sichtbar bewegt: "Verdammt nochmal, ich bin in meinem Land!"
Das, was Rita da schildert, ist nicht nur ein Eindruck, das wird durch Zahlen belegt, sagt Mireille Tsheudi-Robert. 60 Prozent der Menschen mit afrikanischen Wurzeln verfügen über einen Hochschulabschluss. Diese Zahl liegt fast doppelt so hoch wie der Durchschnitt. Und doch sind sie bis zu vier Mal häufiger arbeitslos.
Die Demonstranten forderten also vor allem Gerechtigkeit, Gleichbehandlung. Trotz der Wut oder, treffender, der Entschlossenheit vieler Teilnehmer verliefen die eigentlichen Kundgebungen friedlich.
Krawalle
In Brüssel produzierten - wie leider viel zu oft - einige wenige dann aber wieder chaotische Bilder. Ausgerechnet im sogenannten Matongé-Viertel in Ixelles, wo ja viele afrikanischstämmige Brüsseler wohnen, schlugen ein paar Dutzend junge Männer buchstäblich alles kurz und klein. Es kam zu schweren Zusammenstößen mit der Polizei.
"Wer ist schuld?", wurde der Brüsseler Bürgermeister Philippe Close am Morgen in der RTBF gefragt. "In erster Linie natürlich die Krawallmacher", sagte Close. Idioten seien das. Und die würden verfolgt und bestraft. "Wir haben schon 239 festgenommen, und wir werden sie alle finden, um sie vor Gericht stellen zu können."
Close unter Beschuss
Close steht derzeit enorm unter Beschuss. Nicht nur wegen der Ausschreitungen, sondern dafür, dass er die Demo überhaupt toleriert hat. "Man konnte sich doch an den fünf Fingern abzählen, dass die Abstandsregeln hier nicht eingehalten würden", wetterte etwa auch David Leisterh, der Vorsitzende der Brüsseler MR.
Er stehe aber zu der Entscheidung, sagte Bürgermeister Close. Egal, wie es ausgegangen ist. Er habe ein Gleichgewicht finden müssen zwischen den sanitären Vorsichtsmaßnahmen einerseits und der Meinungsfreiheit andererseits.
Er sei sich dessen bewusst, dass das Signal nicht das glücklichste war, dass am Sonntag vielleicht die Kontaktbeschränkungen insgesamt infrage gestellt worden seien. Und das sei natürlich bedauerlich. Die gleichen Bilder habe man aber auch in anderen Hauptstädten gesehen.
Mireille Tsheudi-Robert, eine der Mitorganisatoren, glaubt aber nicht, dass durch all das die Botschaft gelitten hat. Sie sei nicht der Ansicht, dass die Kundgebung in ein schlechtes Licht gerückt worden sei. "Wissen Sie, es gibt ein schönes Sprichwort: Wenn der Weise auf den Mond zeigt, dann sieht der Idiot nur den Finger. Lasst uns nicht auf den Finger schauen".
Roger Pint
Aktuell gehen Mitarbeiter der Behörden durch die Unterstadt und überwacht die Tischaufstellung vor der Eisdiele und dem Imbiss Haasstrasse. Woher weiß das Virus was eine Demo für edle Werte und was nur Eisesser sind? Oder heiligt der politisch korrekte Zweck (mal wieder) alle Mittel?
Also ich bin nicht dagegen das man für seine Rechte protestiert aber, warum wurde diese Demo nicht gestoppt? Es waren einfach zu viele Menschen unterwegs. Soll etwa die zweite Welle kommen? Hat man bis jetzt noch immer nicht verstanden das durch dieses Virus viele Menschen gestorben sind? Oder das immer noch viele Menschen daran sterben? Es gibt nun mal (noch) kein Heilmittel dagegen!Die Politiker die das zu gelassen haben müssten meiner Ansicht nach daraus Konsequenzen ziehen. Es ist schade das dies erlaubt wurde,obwohl es überall heißt Mund-Nasenschutz tragen,Mindesabstand einhalten. Wenn ich irgendwohin gehe muss ich Mund-Nasenschutz tragen und auch den Abstand von 1,5 Meter bis 2 Meter einhalten . Und auf so einer Demo ist das einfach nicht machbar. Haben wir nicht schon genug Menschen an dieses schreckliche Virus verloren?
Ich bin auch dafür das diese Menschen respektvoll behandelt werden, aber damit macht man es nur schlimmer.
Wenn solche Demos genehmigt werden, kann Corona doch wohl nicht so ansteckend sein. Es sei denn es kommen 100 Menschen in Sankt-Vith auf einen großen Platz friedlich zusammen, um für unsere Freiheit zu demonstrieren. Dann ist es wiederum sehr ansteckend. Genau wie der Unfug mit den gratis Bahntickets. Da dürfen die Fahrgäste sich gratis infizieren. Wenn unsere Minister(innen) etwas fuer uns tun wollten, sollten sie beispielsweise die Verkehssteuer vergüten, fuer die zeit wo wir nicht fahren durften. Oder Strom Vergünstigungen. Weil wir Zuhause bleiben mussten, haben wir ja mehr verbraucht. In Kriesenzeiten kann man sehen wie gut in Brüssel gearbeitet wird.
Liebe Leute,
die Demonstrationen sind doch vom Staat gewünscht und werden vielleicht sogar unterstützt. Das sind gute Demonstrationen!
Die anderen, die sich gegen Verbote und gegen die Einschränkung der Grundrechte richtet, sind böse und das werden von vorneherein die Demonstrationszahlen begrenzt, damit man nicht auf die Idee kommt, dort hin zu gehen.
Die vom Staat gewollten Demonstrationen werden erst gar nicht begrenzt, damit der Mensch denkt, da gehen viele Leute hin, das ist eine gute Sache, dabei übersieht man , dass die Mehrheit gar nicht zu den Demonstationen geht.
Bei der bösen Demonstration werden Verschwörungstheoriker, sogenannte Rechtsradikale und anderer Mop ausgemacht.
Bei der guten Demonstration laufen natürlich nur gute Leute mit, schon gar keine Linksextremisten.
Da zählen natürlich auch keine Verbote und Massnahmen,je mehr Leute kommen, umso besser.
Was man davon halten soll, kann jeder für sich selber entscheiden!
Wer ist da der Böse und der Gute?
Man nimmt sich als Vorbild "Übersee", wie so oft. das halte ich für falsch.
Gottseidank darf hier nicht JEDER mit einer Pistole oder halbautomatischen Waffe herum spazieren.
Klar, friedlich demonstrieren, aber nicht demolieren und plündern.
Man wird in 2-3 Wochen sehen bezüglich Covid2.