Black Lives Matter - Schwarze Leben zählen. Vor allem mit diesem Slogan wollten am Sonntag Demonstranten durch die Straßen der Hauptstadt ziehen, um gegen Rassismus und Polizeigewalt zu protestieren.
Das Problem war aber eben diese Form. Bei einem klassischen Protestzug befinden sich naturgemäß viele Menschen auf ziemlich engem Raum. Durchgehend Social Distancing zu gewährleisten ist fast unmöglich. Und laut den Beschlüssen des Nationalen Sicherheitsrates sind Massenveranstaltungen ja ohnehin untersagt.
Nur gibt es eben auch die Meinungs- und Demonstrationsfreiheit. Ein kompliziertes Puzzle für die Politik, die da zwischen zwei Stühlen stand. In der Kammer hatte Premierministerin Sophie Wilmès denn auch sehr nuanciert für einen Kompromiss geworben: Man wolle die Demonstranten nicht zum Schweigen bringen, zugleich aber auch vermeiden, dass sie ihre Gesundheit gefährden.
Einen solchen Kompromiss haben der Brüsseler Bürgermeister Philippe Close und die Organisatoren nun offensichtlich gefunden. Es soll eine zentrale Veranstaltung geben, und zwar auf der Place Poelaert, also vor dem Justizpalast. Dort werden sich die Demonstranten aufstellen können - unter Gewährleistung der Sicherheitsabstände.
Diese "statische" Aktion darf anderthalb Stunden dauern. Die Veranstalter rufen die Teilnehmer dazu auf, einen Mund-Nasen-Schutz und Handschuhe zu tragen, den Abstand einzuhalten und die Polizei nicht anzugreifen.
rop/est/km