Sechs von zehn Haushalten geben laut der Befragung an, dass sie Geld verloren haben – im Schnitt 1.600 Euro. Insgesamt kommt Test Achats auf fast fünf Milliarden Euro Verlust für die Privatpersonen. Befragt wurden 1.000 Personen zwischen 18 und 74 Jahren.
Wie kommen die Verluste zustande?
Der wichtigste Aspekt sind natürlich Einkommensverluste. Etwas mehr als ein Drittel der Befragten gibt an, weniger Einkommen durch die Krise zu haben – im Schnitt 1500 Euro.
Eine andere Studie des Personaldienstleisters SD Worx hat außerdem ergeben, dass Arbeiter viel stärker betroffen sind als Angestellte, weil Arbeiter seltener auf Home-Office ausweichen können als Angestellte. Das liegt einfach an der Natur der Tätigkeiten. Angestellte haben eher einen klassischen Bürojob, Arbeiter müssen Hand anlegen.
Aber Einkommensverluste sind nicht der einzige Grund, Geld in der Corona-Krise zu verlieren. Es gibt auch Geld, das Verbraucher vorgestreckt haben und dann nicht mehr zurück bekommen. Laut Test Achats liegen dabei Reisen weit vorne. Ein Viertel der Befragten gibt an, Anzahlungen nicht erstattet bekommen zu haben.
Ein Fünftel sagt, sie hätten den Eintrittspreis zu kulturellen Veranstaltungen nicht wiederbekommen oder auch freiwillig darauf verzichtet – das sind beispielsweise Konzerttickets. 16 Prozent sind es noch für Sportveranstaltungen und 8 Prozent sagen, sie blieben auf Kosten zu Familienfeiern sitzen, die wegen Corona nicht wie geplant stattfinden konnten.
Wie kommen die Betroffenen mit den Verlusten zurecht?
Auch das hat Test Achats abgefragt. Das Ergebnis ist sehr unterschiedlich. Wer viel Geld verloren hat, ist natürlich eher auf Hilfen angewiesen als jemand, der nur einen kleinen Betrag abschreiben muss. Am Ende stand aber doch ein Viertel der Befragten, die angeben, eine finanzielle Stütze zu brauchen, etwa einen Aufschub für einen Hypothekenkredit oder bei anderen Zahlungen wie für Gas oder Strom. Wer Erspartes auf der hohen Kante hat, der braucht das jetzt, um die laufenden Kosten zu decken.
Wie sehen die Zukunftsperspektiven in Corona-Zeiten aus?
Fast ein Viertel der Befragten hält es für wahrscheinlich, schon bald wegen der Krise den Job zu verlieren. Fast die Hälfte glaubt, dass die eigenen Karrierechancen auf dem Arbeitsmarkt schlechter geworden sind, dass sie also keinen besseren Job finden als den, den sie jetzt haben. Die Sprecherin von Test Achats, Julie Frère, fasst die Umfrage so zusammen: Wer es noch nicht wusste, diese Krise trifft auch die Verbraucher hart.
rtbf/belga/okr