Virologen vermuten einen doppelten Wochenend-Effekt hinter der leichten Steigung. Zum einen stiegen die Zahlen auch sonst zur Wochenmitte leicht an, weil dann erst alle Einlieferungen vom vorangegangenen Wochenende vorlägen.
Zum anderen seien möglicherweise vor dem Feiertag vorsorglich mehr Menschen hospitalisiert worden, erklärt Steven van Gucht vom Krisenzentrum. Die Zahl der Neuaufnahmen sei daher schwierig zu interpretieren.
Der Virologe Marc van Ranst sieht die Entwicklung noch gelassen. Einzelne Tage seien nicht entscheidend. Wenn der Trend aber über eine Woche anhalte, könnte das damit zusammenhängen, dass die Corona-Maßnahmen gelockert wurden, sagte er im Flämischen Rundfunk.
Bleibe es bei einer leichten Steigung, reiche es, weiter zu sensibilisieren und dazu aufzurufen, körperlichen Abstand zu halten. Steigen die Zahlen stärken an, würden weitere Lockerungen schwierig, so Van Ranst.
Seit Mittwoch konnten rund 140 Menschen die Krankenhäuser wieder verlassen. 1.448 Covid-19-Patienten werden zur Zeit stationär behandelt. Davon befinden sich 277 auf Intensivstationen. Das sind 36 weniger als am Vortag.
Seit Beginn der Corona-Krise konnten 14.988 Patienten nach Hause zurückkehren.
Bei den neuen Infektionen ist die Tendenz steigend. Die Zahl der neuen bestätigten Fälle innerhalb von 24 Stunden liegt bei 252. Am Vortag waren es 192.
Seit Mittwoch sind 37 weitere Todesfälle gemeldet worden. Damit sind in Belgien bisher 9.186 Menschen an oder mit dem Coronavirus gestorben, die Hälfte von ihnen in Seniorenheimen.
belga/vrt/est/okr