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Fahrlässigkeit oder Automedikation: Zahl der Anrufe beim Antigiftzentrum gestiegen

19.05.202012:07
  • Coronavirus
Desinfektionsmittel (Illustrationsbild: Eric Lalmand, Belga)
Illustrationsbild: Eric Lalmand/Belga

Das Antigiftzentrum schlägt Alarm. In den Monaten März und April ist die Zahl der Notrufe bei der Informationszentrale stark angestiegen. Hintergrund ist ganz offensichtlich die Coronakrise. Manchmal geht es um Fahrlässigkeit, es gab aber auch vermehrt Fälle von Leuten, die sich beim Versuch der Selbsttherapie verletzt haben. Die wiederholten "Tipps" des amerikanischen Präsidenten Donald Trump waren da anscheinend auch nicht ganz unschuldig. Und gerade erst hat Trump ja wieder einen neuen dieser zweifelhaften Ratschläge in die Welt gesetzt.

"Die Zahl der Notrufe ist in den Monaten März und April um 15 Prozent angestiegen", sagt Patrick De Cock, der Sprecher des Antigiftzentrums, in der RTBF . Pro Monat waren es bis zu 1.000 Anrufe mehr als im gleichen Zeitraum des vergangenen Jahres.

Es ist zwar nicht unüblich, dass diese Zahlen je nach Jahreszeit ansteigen, es gibt da tatsächlich saisonale Trends. "Aber so etwas wie jetzt, das haben wir noch nie gesehen", heißt es beim Antigiftzentrum.

Besagte "saisonale Trends" sieht man vor allem, wenn viele Menschen zuhause bleiben. Also in Normalzeiten zum Beispiel in den Ferien. In den letzten zwei Monaten galt das aber für alle Bürger. Entsprechend mehr Zeit hat man, sich im Haushalt zu verletzen, eben mit diversen Substanzen, die im Haushalt oder im Garten eingesetzt werden. Und dann kam obendrauf noch der eigentliche Hintergrund: die Coronakrise. Die hat natürlich dazu geführt, dass die Menschen eben mehr Desinfektionsmittel verwendet haben.

Oft ging es um die falsche Anwendung von giftigen Produkten. Eine andere, oft unterschätzte Gefahr ist das Mischen von besonders "scharfen" Putzmitteln. Wenn man etwa Javelwasser mit Toilettenreiniger zusammenrührt, dann entsteht Chlorgas. Und wenn viele Menschen wegen Corona einen ausgeprägten Putzfimmel entwickeln, dann häufen sich eben die Probleme. Das fällt also erstmal in das Kapitel: Gelegenheit sorgt (manchmal) für Fahrlässigkeit.

Darüber hinaus scheinen aber auch viele Menschen quasi am eigenen Körper "herumexperimentiert" zu haben. Eben wegen der Angst vor dem Coronavirus, davon kann man ausgehen. Beispiel: Die Zahl der Notrufe, in denen es um den Umgang mit Javelwasser ging, die habe sich verzwölffacht. "Das ist besorgniserregend", sagt der Sprecher des Antigiftzentrums:

"Die Leute denken, dass man Javelwasser zum Waschen verwenden kann, was natürlich gefährlicher Unsinn ist", sagt Patrick De Cock. Und da gibt es einige Fälle, die wirklich haarsträubend sind. Wie auch die Zeitungen De Standaard und Het Nieuwsblad berichten, haben einige versucht, aus Bleichmittel ein Handgel herzustellen. Das Resultat waren Hautirritationen und mitunter Verätzungen. Einige Menschen sind anscheinend sogar so weit gegangen, Bleichmittel in ihr Badewasser zu geben.

Umso schlimmer sei es gewesen, dass kein geringerer als US-Präsident dann auch noch über die möglichen Vorzüge von Bleichmittel fantasierte und gar die Frage in den Raum stellte, ob man das nicht Menschen injizieren könnte. "Wir gehen davon aus, dass die gestiegene Zahl der Unfälle mit Bleichmittel damit zusammenhängt", sagte jedenfalls in der VRT Professor Dominique Vandijck, der Chef des Antigiftzentrums. Man habe zwar gleich reagiert und eine Warnung verbreitet. Hier zeigt sich aber, dass solche Aussagen gleich Folgen haben. Naja, immerhin hat sich keiner Bleichmittel injiziert.

Donald Trump hatte seine Aussagen ja später als "Scherz" abgetan. Wobei: Gerade erst hat der US-Präsident wieder den Quacksalber gegeben. Er gab freimütig zu, im Moment das Präparat Hydroxychloroquin einzunehmen. Viele nähmen das, auch im Pflegebereich. Er nehme das jetzt anderthalb Wochen, naja, und er sei noch da.

Hydroxychloroquin ist ein Malaria-Medikament. Keine Studie beweist seine Wirksamkeit gegen Covid-19, geschweige denn, wenn man es prophylaktisch einnimmt. Also, sie rate dringend von der Einnahme des Präparats ab, sagte die renommierte VUB-Toxikologin Vera Rogiers in der VRT. Hydroxychloroquin verursache Nebenwirkungen wie Herzrhythmusstörungen, sowie Probleme an Leber und Nieren, sogar epileptische Anfälle.

Womöglich sorgt Trump mit diesen Aussagen nur dafür, dass nun auch die Drähte anderer Notrufzentralen noch ein bisschen heißer laufen ...

Roger Pint

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