Das sagte der Virologe Steven Van Gucht bei der Pressekonferenz des Nationalen Krisenzentrums am Montag.
Positiv getestete Menschen werden angerufen, um herauszufinden, mit wem sie in letzter Zeit engeren Kontakt hatten. So soll eine weitere Ausbreitung des Virus verhindert werden. Fast immer würden die Angerufenen erklären, dass es keine oder nur eine Person gebe, mit der sie in engem Kontakt gewesen seien.
Van Gucht bat darum, mit offenen Karten zu spielen, um so die Ausbreitung des Virus zu bekämpfen. Niemand brauche Konsequenzen zu befürchten, wenn er mit mehr Menschen zusammen gewesen sei, als eigentlich erlaubt. Es handele sich um eine absolut anonyme Prozedur, versicherte der Virologe.
Das Coronavirus ist mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nicht erst mit den Rückkehrern aus den Karnevalsferien nach Belgien gekommen. Das geht aus einer neuen Untersuchung hervor. Wissenschaftler hatten die Erbinformationen zahlreicher Coronavirus-Proben im Land untersucht. Auch zur Ausbreitung des Virus während des Lockdowns gibt es mögliche neue Erkenntnisse, wie der Epidemiologe Simon Dellicour in der RTBF erklärte.
belga/mh/schb
Daraus kann man nur schlussfolgern, dass die meisten Menschen in Belgien anständig sind und nichts von diesem staatlichen Aufruf zum Verrat halten. Viele sind sich der Konsequenzen bewusst, die ein Nennen von Kontakten mitbringt. Was wir hier sehen, ist die Reaktion von mündigen Bürgern und nicht von Untertanen.
Staatlichen Versprechen gegenüber sollte man mit einem gesunden Maß an Misstrauen begegnen. Schon oft wurde was versprochen und nicht gehalten. Ein gutes Beispiel ist die Geschichte mit den Photovoltaikanlagen.
Es wäre besser, wenn ein Infizierter selbst seine Kontakte anruft, informiert und die Nummer einer Beratungsstelle mitteilt. Diese Vorgehensweise wäre bestimmt effektiver, weil transparenter. Man wäre kein Verräter.
Ich kann Herrn Scholzen nur beipflichten.
Diesem Staat kann man nicht trauen!