Umweltministerin Dieschbourg von den Grünen sagte bei einer Pressekonferenz in der Hauptstadt, die grenzüberschreitenden Risiken seien bisher nicht geklärt. Als mögliche Standorte kommen unter anderem das Massif de Stavelot und das Plateau de Herve in Frage.
Einige der geologischen Schichten, die von den belgischen Experten als tauglich für ein atomares Endlager bezeichnet wurden, reichten bis nach Luxemburg hinein. Dies berge die Gefahr einer Verseuchung des Grundwassers und damit der Trinkwasserversorgung im Großherzogtum, sagte Dieschbourg. Sie kündigte an, den belgischen Behörden eine kritische Stellungnahme zukommen zu lassen, und rief die Luxemburger Bevölkerung auf, gegen die Pläne zu protestieren.
Die nationale Einrichtung für radioaktive Abfälle und angereicherte Spaltmaterialien (Neras) hatte Mitte April eine öffentliche Anhörung gestartet. Demnach kann die Öffentlichkeit noch bis zum 13. Juni Einwände gegen die Endlagerung erheben. Die Anhörung gilt als erste Etappe für ein Gesetz über die Endlagerung von radioaktivem Abfall und deren Auswirkungen auf die Umwelt. Der Zeitpunkt mitten in der Corona-Krise sorgt allerdings für Kritik. Die Anhörung findet ausschließlich online statt.
dpa/wort/mh/sp