Am meisten Hoffnung auf einen Badeurlaub im Mittelmeer macht zur Zeit Griechenland. Von dort mehren sich die Signale, dass man sich schon freut, Touristen zu empfangen, während in Ländern wie Spanien und Italien noch unklar ist, wie der Sommer aussehen wird.
Vieles steht noch in den Sternen. Wir wissen nicht, wie sich eine zweite Corona-Erkrankungswelle auswirken kann. Und auch wenn der Sommerurlaub im Ausland möglich sein sollte, wird er sich nicht so entspannt anfühlen, wie gewohnt. Das hört man schon an den Worten des griechischen Tourismusministers Harry Theocharis: Er kündigt an, dass es keine Warteschlangen am Frühstücksbuffet geben darf. Tische müssen im Speisesaal weiter auseinander stehen. Und auch an oder in den Swimmingpools dürfen nicht so viele Menschen wie sonst sein.
Für Abenteurer ist das jetzt keine große Sache. Aber wer im Urlaub einfach die Seele baumeln lassen möchte, für den beginnt dann der Tag schon mit der Frage: Finde ich überhaupt einen Platz? Nun gibt es ja die berühmten Handtuch-auf-dem-Liegestuhl-Wettkämpfe, für die ja besonders Deutsche und Briten bekannt sind. Aber jetzt ist das sozusagen fast schon vorprogrammiert.
Corona-Test vorab
Und das ist nicht unbedingt der einzige Stress, der auf Reisende zukommt. Nach derzeitigem Stand setzt Griechenland voraus, dass man vorab einen Corona-Test gemacht hat. Und nicht nur einen. Laut dem griechischen Tourismusminister muss man vor jedem Urlaub einen Test vorweisen können. Einen Corona-Pass soll es aber nicht geben.
Ein negativer Corona-Test darf kein Langzeitdokument sein. Wer mehrmals in Urlaub fahre, müsse auch jedes mal einen neuen Test machen, sagt der griechische Tourismusminister.
Man kann also einerseits sagen, dass Griechenland Hoffnung auf einen Urlaub macht. Aber das Land hat auch die meisten Hürden formuliert. Da fragt sich, ob eine Familie mit Kindern dieses Risiko eingeht. Denn es muss ja nur ein Familienmitglied positiv auf Corona getestet werden und der ganz Urlaub fällt ins Wasser.
Separate Vereinbarungen
Dazu kommt, dass die Belgier bislang eh noch nicht ins Ausland in den Urlaub fahren dürfen, da es sich um eine nicht-essentielle Fortbewegung handelt. Und solche Einschränkungen gelten auch in den meisten anderen Ländern noch immer. Aber alle denken bereits darüber nach, wie eine begrenzte Form des Tourismus in diesem Sommer organisiert werden kann. Die Europäische Kommission will nächste Woche eine Art allgemeinen Rahmen dafür vorschlagen.
Auch Griechenland hofft, dass dies geschehen wird. Aber die Ankündigung der Griechen zeigt, dass sie nicht endlos auf den Rest Europas warten möchten. Da wird auch darüber nachgedacht, z.B. mit Belgien separate Vereinbarungen darüber zu treffen, wie Touristen nach Griechenland (und griechische Touristen nach Belgien) kommen können.
mz