Mit der groß angelegten Blutuntersuchung wollte die Uni Antwerpen wissen, wie groß die Dunkelziffer der Corona-Infizierten sein könnte. Denn bislang ist ja nur ein kleiner Teil der Bevölkerung getestet worden. Bestätigt sind bisher knapp 42.000 Infizierte.
Ergebnis der Studie: Gerade mal drei Prozent, sprich etwa 300.000 Belgier, haben Antikörper gegen das Coronavirus gebildet, weil sie sich angesteckt haben.
Die Uni hat dazu rund 3.600 Blutproben von Menschen aus allen Altersgruppen aus dem ganzen Land analysiert. Dabei handelte es sich um Blutproben, die wegen gesundheitlicher Beschwerden jeglicher Art von einem Hausarzt oder Spezialisten in Auftrag gegeben wurden, also nicht wegen einer möglichen Covid-19-Erkrankung.
Die Zahlen sind zwar schon drei Wochen alt, also könnten es inzwischen etwas mehr sein, aber von einer sogenannten Herdenimmunität sind wir noch weit entfernt, so die Forscher. Für eine Herdenimmunität muss mindestens die Hälfte der Bevölkerung Antikörper gebildet haben, damit sich das Virus nicht ausbreiten kann.
Mit den drei Prozent liegt Belgien auch in einer Reihe mit anderen europäischen Ländern. Diese Zahlen sind wichtig für den Exit aus dem Lockdown. Denn das bedeutet, dass immer noch ein Großteil der Bevölkerung sich mit dem Virus anstecken kann.
Eine zweite Antikörperstudie soll in dieser Woche herausfinden, welchen Effekt die Corona-Maßnahmen bislang hatten.
Volker Krings
Das ist, was man eine “nicht-repräsantive“ Studie nennt: Blut von Menschen, die ohnehin wg irgendetwas zum Arzt gegangen sind zu untersuchen, ist einfach nicht repräsentativ für die Gesamtbevölkerung. In stark betroffenen Gebieten in Deutschland und Frankreich lag der Anteil der Immunen bei 15 respektive 26%, und das bereits Ende März.