König Philippe feiert seinen 60. Geburtstag zu Hause auf Schloss Laken, mit Königin Mathilde und seinen vier Kindern - die gehen ja zur Zeit nicht in die Schule. Eigentlich hatte der König geplant, im Mai eine große Feier zu organisieren. Dazu wollte er hundert Bürger einladen, die wie er am 15. April 1960 geboren sind. Daraus wird wegen der Coronakrise aber nichts.
Kindheit
Hatte König Philippe eine glückliche Kindheit? Ja und Nein. In der Familie ging es vermutlich überraschend normal zu. Mama Paola mit ihren italienischen Wurzeln hat sich sehr um ihre drei Kinder - Philippe, Astrid und Laurent - gekümmert. Wenn sie denn da war. Denn die Eltern - Albert und Paola - waren wegen der vielen offiziellen Verpflichtungen oft nicht zu Hause.
Außerdem gab es ernste Probleme in der Ehe - eine Zeitlang sollen sie getrennt auf verschiedenen Stockwerken des Schlosses gelebt haben. Wir wissen inzwischen ja auch, dass König Albert eine außereheliche Beziehung hatte, aus der eine Tochter hervorging, Delphine. Sie wurde kurz vor Philippes achtem Geburtstag geboren.
Die Muttersprache des Königs ist Französisch, auch wenn er sehr gut Niederländisch spricht. Philippe hat nur französischsprachige Schulen besucht. Erst einen Kindergarten in Schaerbeek - den übrigens auch seine spätere Frau Mathilde besucht hat. Mit sechs Jahren wurde er im Jesuitenkolleg Saint-Michel in Brüssel eingeschult. Aus Flandern kam später Kritik, dass Prinz Philippe kein Niederländisch lerne.
Deshalb musste er im vierten Mittelschuljahr die Schule wechseln. Er wurde nach Brügge ins Internat geschickt - nicht ganz leicht für einen eher schüchternen Jungen wie er es war. Ob seine Noten gut waren, weiß man nicht. Seine Lehrer damals beschrieben Philippe als einen Schüler im Mittelfeld: nicht unter den Ersten der Klasse, aber nicht unter den Letzten.
Ausbildung
Nach der Schule hat Philippe eine Ausbildung beim Militär gemacht. Er wurde zum Para-Kommandeur und Kampfpilot ausgebildet. Seine Leidenschaft ist das Fallschirmspringen. Später studierte der heutige König in Oxford in England und danach in Stanford in den USA.
Mit 30 Jahren sagte Philippe von sich, für die Aufgabe des Königs bereit zu sein - aber da musste er noch länger warten, wie wir wissen. Als König Baudouin überraschend starb, wurde Philippes Vater Albert König.
König der Belgier
Seit fast sieben Jahren ist Philippe mittlerweile der König der Belgier. Kenner und Beobachter sind sich einig, dass er das gut macht. König Philippe hat bisher kaum Fehler gemacht. Er arbeitet hart, ist sehr gut informiert und unterstützt Initiativen, die das Land zusammenhalten. Als vorbildlich sehen Freund und Feind auch seine ermutigenden Äußerungen in der Coronakrise.
Auch an seinem Geburtstag richtete König Philippe eine Twitter-Botschaft an die Belgier. Er bedankte sich für die vielen Glückwünsche. Außerdem sprach er den Menschen in der Coronakrise erneut Mut zu. Er fühle mit allen, die wegen der Krise leiden müssten. Der König schrieb weiter, gemeinsam werde man diese Prüfung überstehen.
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