17 Kommentare

  1. Die 4'157 Toten entsprechen den Johns Hopkins Zahlen, mit denen ich gerechnet habe. Bezogen auf die Einwohnerzahl sind die Kennwerte damit ähnlich oder sogar schlechter als die von Italien. Also die 'confirmed cases' und die 'Death Rate' , letzeres bezogen sowohl auf die Einwohnerzahl aber auch bezogen auf die bestätigten Fälle. Da Belgien später 'dran' war als Italien, also mehr Zeit hatte zum re(a)gieren muss ich hier meine deutliche Besorgnis äussern.
    Fehlen irgendwo in besonderem Masse Hilfsmittel, Personal oder / und Sorgfalt ? ¿ ! ¡

  2. Mit den uns vorliegenden Zahlen ist es unmöglich verschiedene Länder zu vergleichen.
    Beispiel: In Belgien wird sehr breit gerechnet. Die Anzahl der Toten setzt sich aus den durch Coronatests bestätigten Krankenhaustoten, den Toten in Alten- und Pflegeheimen (die meist nicht bestätigt sind), und anderen vermuteten Coronatoten zusammen. So kommt man auf hohe Zahlen.
    Zum Vergleich: Die Niederlande zählt nur die durch Coronatests bestätigten Krankenhaustoten. Alle anderen werden nicht mitgezählt. Nichtmals diejenigen ohne Coronatest, aber mit deutlichen Symptomen und CT-Scan.
    Das heißt, dass Belgien für die letzten 24 Stunden 262 Tote zählt. Nach niederländischer Zählart wären es aber "nur" 90.
    Wer weiß wie Italien zählt?

  3. In keinem anderen Land der Erde ist die Letalität bei SARS-CoV-2 so hoch wie bei uns:

    Belgien: 13,4%
    Italien: 12,8%,
    UK: 12,7%
    Spanien: 10,5%
    Frankreich: 9,2%
    Iran: 6,3%
    Deutschland: 2,5%
    Korea: 2,1%

    Wieder einmal werden die Probleme unseres Landes überdeutlich sichtbar.
    Wir haben nicht nur im EU-Vergleich die höchsten Steuern, sondern, gemessen an der Letalität bei Covid-19, eines der schlechtesten Gesundheitssysteme aller Industrieländer.
    Nach der Krise sollten wir endlich die Ärmel hochkrempeln und beginnen, die Probleme unseres Landes anzugehen.
    Dazu brauchen wir eine stabile Regierung, die die Vetternwirtschaft bekämpft, das Gesundheitssystem erneuert und durch niedrige Steuern die Wirtschaft ankurbelt.
    Ich befürchte allerdings, dass der Staat dann komplett pleite sein wird.
    Vermutlich wird die gesamte EU auseinander brechen (zumindest das, was von ihr dann noch übrig geblieben ist).

  4. @Sebastien Mertens
    Wiederum solch ein Kommentar, der eine gewisse Ahnungslosigkeit vermissen lässt !

  5. Werter Herr Mertens. Belgien geht nicht pleite. Jedoch wird die Staatsverschuldung von derzeit 100% des BIP auf vielleicht 115% steigen. Da halte ich für sehr wahrscheinlich. Nur ist das halb so schlimm, denn aktuell sind die Zinsen niedrig. Vor wenigen Wochen hat Belgien 8 Milliarden
    aufgenommen auf 7 Jahre praktisch ohne Zinsen.

    Das größere Problem ist die politische Kultur in Belgien. Da müsste sich vieles ändern. Das Schmierentheater, was man bis jetzt erlebt, ist einfach inakzeptabel. Die politisch Verantwortlichen müssen sich mal fragen, ob sie überhaupt noch die Interessen von Land und Leuten im Blick haben oder nur die eigene Karriere. So mancher muss mal von seinem hohen Ross runter kommen und Demut üben.

  6. Im objektiven Vergleich der Gesundheitssystemen, die von verschiedenen Organisationen herausgegeben werden, wird Belgien sehr hoch eingestuft.
    Und wie schon gesagt: Die Toten werden anders gezählt. Außerdem wird in jedem Land unterschiedlich oft getestet. Wenn Belgien so viele Test machen würde wie z.B. Süd-Korea, dann ständen wir gar nicht so schlecht da in der Letalität.
    Länder sind mit den heutigen Corona-Zahlen gar nicht zu vergleichen.

  7. Werter Herr Davids,
    dann wäre ja die Anzahl der Infektionen wesentlich höher als angegeben...was ihre angegebene Letalität betrifft.
    Man kann doch nicht Alles was verstorben, ist Corona anrechnen, genügend Tests sind anscheinend immer noch nicht vorhanden.
    Es ist doch schon interessant wenn man Senioren heraus rechnet.

  8. @André Davids: Setzen wir die Zahl der mit Covid-19 Verstorbenen in Beziehung zur Gesamtzahl der Bevölkerung, dann sterben in Belgien nach den aktuellen Zahlen der Johns-Hopkinks-Universität mehr als neunmal so viele Infizierte wie in Deutschland.
    Zur ganzen Wahrheit gehört aber auch, dass die Krankenversicherung in Deutschland in einem bis zwei Monaten so viel kostet wir bei uns in einem ganzen Jahr.
    "You get what you pay for", scheint sich wieder einmal zu bestätigen.

  9. @André Davids
    Es geht nicht um die Frage der Letalität gemessen an der Zahl der Infizierten, sondern gemessen an der Einwohnerzahl.
    Hier hat Belgien hinter Spanien und noch vor Italien, die höchste Anzahl Corona-Opfer zu beklagen. Dies kann nicht allein an der Zählweise liegen und muß noch andere Gründe haben.

  10. Herr Mertens

    Wenn sie meinen das wir in Belgien ein so schlechtes Gesundheitssystem haben, kann ich nur annehmen das sie noch nie ernsthaft krank waren, sonst würden sie nicht solch einen Mist erzählen, wenn es scheint das Belgien mit die meisten Opfer haben, dann doch wohl nur weil Belgien nicht schummelt mit den Angaben.

  11. @Chemnitz: Ja, die Zahl der wirklichen Infektionen ist wesentlich höher als angegeben. Die Virologen rechnen mit 10 x mehr echte Infektionen als angegeben, weil eben nicht jeder getestet wird. Und zu "Senioren herausrechnen": Genau das ist das Problem. Andere Länder rechnen diese nicht immer mit, Belgien wohl. Hier zählt eben auch ein Senior als Mensch.
    @Statler: Natürlich ist Belgien schwer betroffen von der Krankheit. Würden aber alle Länder in gleicher Weise zählen, dann würde die Rangliste ganz anders aussehen.

    Irgendwann werden mal alle Zahlen normalisiert, sodass sie vergleichbar sind.

  12. Auf WELT-Online gibt es jetzt einen Meinungsbeitrag: "Warum Deutschlands Lockdown falsch ist – und Schweden vieles besser macht"
    Am Schluss des Artikels erfährt man, dass der Verfasser Stefan Homburg Direktor des Instituts für Öffentliche Finanzen an der Universität Hannover ist.
    Also genau der Richtige, um sich kompetent zu Fragen in den Bereichen Virologie und Epidemiologie zu äußern.
    Klar, bei Problemen mit seinen Geldanlagen fragt man ja schließlich auch seinen Hausarzt um Rat.

    So ist das auch hier in den Diskussionsforen: Wie beim Fußball, wo jeder es besser weiß als der Trainer, so weiß auch jeder hier, wie man es besser hätte machen können.

    In ernsten Zeiten etwas zum Lachen: Der im Moment letzte Leserkommentar dazu:
    "Solange ein Gesundheitsminister dicht gedrängt in einem Fahrstuhl unterwegs ist sollte das Argument "Einwohner je km2" wohl wenig Bedeutung haben."

    Ein Minister dicht gedrängt im Fahrstuhl? Entweder war das ein ganz dicker Gesundheitsminister oder ein ganz enger Fahrstuhl.

  13. Seit Tagen gibt es täglich fast 300 Tote. Das wären in 1woche ca 2000 Tote. In 4 Wochen 8000 und in 2 Monaten 16.000 tote
    Wieso gibt es hier keinen Aufschrei der Bevölkerung?

  14. Herr Mertens,

    ich komme auf Ihren Vergleich der Krankenversicherungskosten zwischen B u. D zurück. Sie haben nicht bedacht, dass in D die Versicherung so teuer ist, weil es ein Zwei-Klassen-System ist. Wenn alle, wie in Belgien, der gesetzlichen Versicherung angehören müssten, kämen wir wohl auf vergleichbare Zahlen.
    Solidarisch ist das System in D nicht, weil jeder, der es sich leisten kann und will, privat versichert ist. Ganz zu schweigen von den Beamten, die gar nichts in die KV einzahlen.

  15. In wenigen Tagen wird Belgien die höchste Covid-Sterblichkeitsrate weltweit gemessen an der Einwohnerzahl des Landes vorzuweisen haben.
    Wenn auch die Zählweise in den einzelnen Ländern unterschiedlich sein sollte,
    welchen Sinn macht es, exzessiv Sterbefälle in die Statistik aufzunehmen, wenn dies zu einem angeblich völlig verzerrten Bild der Wirklichkeit, der Wirksamkeit der Maßnahmen und der Effektivität unseres Gesundheitssystems führt?
    Die Zahlen sind beängstigend. Da hilft dann auch die wenig kluge Aussage des belgischen Chefvirologen nicht, „das Virus würde langsam müde“.
    Abgesehen von der fehlenden Sinnhaftigkeit dieser Aussage, beinhaltet dies 2 fatale Botschaften:
    1. Den Menschen wird in eine trügerische Sicherheit vorgegaukelt.
    2. Nicht die Maßnahmen zeigen Wirkung, sondern das „Verhalten“ des Virus.
    Leider ist beides unzutreffend.
    Es bedarf verantwortungsbewusster Virologen und Politiker, um diese Krise zu überwinden.
    In Belgien scheint man davon weiter entfernt, als in den meisten anderen europäischen Ländern.

  16. Dr Philip devos
    Erklärt auf RTL Info die Missstände in den Krankenhäusern.
    Im CHC Lüttich wo er arbeitet gibt es nur noch für 7 Tage narkosemittel auf seiner intensivstation. Danach weiss er nicht wie es weitergeht.
    Die beatmungspatienten müssen ins Koma gelegt werden, aber ohne narkosemittel geht es nicht.
    Empfohlen wird auf anderer Seite die Tiermediziener heranzuziehen und deren Narkosemittel zu verwenden
    FRAU BLOCK:TRETEN SIE ZU RÜCK