Händewaschen, zu Hause bleiben, Abstand halten. Die Motivation die Regeln zu befolgen, nimmt ab - und zwar bei Jung und Alt. Waren es zu Beginn des Lockdowns noch 81 Prozent, sind es inzwischen 76 Prozent. Das hat die Studie der Uni Gent unter 10.000 befragten Personen herausgefunden.
Wie ein Psychologe der Uni erklärt, liegt das daran, dass der Lockdown schon so lange dauert. Nach vier Wochen beginne nämlich die Aufmerksamkeit abzunehmen. Gleichzeitig gebe es auch zu wenig Perspektiven, und auch bislang keine Entscheidung darüber, wann Schulen, Betriebe und Geschäfte wieder öffnen.
Es gibt aber auch unterschiedliche Motivationen. Ein Teil befolgt die Regeln freiwillig, andere wiederum nur, um Kritik oder Strafen zu vermeiden. Dieser Unterschied sei wichtig, um zu wissen, wie wir uns nach dem Lockdown verhalten werden, erklärt der Psychologe.
Da kommt dann auch die Regierung ins Spiel. Die Art der Kommunikation ist enorm wichtig. Je mehr Druck die Menschen bekommen, desto schneller spielen sie nicht mehr mit. Auf der anderen Seite müssen sie davon überzeugt werden, dass die Regeln notwendig sind. Deshalb muss die Logik dahinter besser erklärt werden, so der Psychologe.
Und, die Regeln müssen später schrittweise gelockert werden. Ansonsten bestehe das Risiko, dass das Pendel dann in die andere Richtung ausschlägt.
Volker Krings