Belgien befindet sich weiter im Griff des neuartigen Coronavirus. Das sah man auch wieder sofort am Format der Kammersitzung am Donnerstag: "Social distancing" auch in der Kammer – pro Fraktion durften nur der Vorsitzende und ein Fragensteller anwesend sein. Und natürlich die Regierungsmitglieder, die sich den Fragen stellen mussten.
Diese Fragen drehten sich wenig überraschend vor allem darum, welche Maßnahmen die Regierung gegen die Epidemie ergreift. Und warum es in manchen Bereichen – Stichwort Schutzmasken, Tests, aber auch anderes benötigtes Material – noch immer so schleppend läuft.
Bevor Premierministerin Sophie Wilmès Stellung zu diesen Fragen bezog, griff sie aber die traurige Nachricht des Tages auf, dass in Belgien jetzt über 1.000 Menschen am Coronavirus gestorben sind, und sprach allen Angehörigen der Opfer ihr Beileid und tiefes Mitgefühl aus.
Keine Masken für alle
Die Debatte über den Sinn und Nutzen von Mundschutzmasken ist in Belgien in den letzten Tagen wieder aufgeflammt – und zwar heftiger als zuvor. Anlass dafür ist unter anderem die in Österreich und auch anderen Ländern eingeführte Pflicht, beim Einkaufen oder in der Öffentlichkeit Mundschütze zu tragen.
Das führte wenig überraschend dazu, dass die Bevölkerung hierzulande verunsicherter ist denn je. Denn auch wenn die Experten des föderalen Krisenzentrums und auch andere Ärzte und Wissenschaftler es immer wieder wiederholen, so gibt es doch auch gegenteilige Meinungen, die auch für Belgien eine allgemeine Tragepflicht für Mundschutzmasken fordern.
Und die Premierministerin hat vollstes Verständnis für die Sorgen der Menschen, die sich eben so gut wie möglich schützen wollten. Wilmès und auch Gesundheitsministerin Maggie De Block stehen aber weiter eindeutig zu dem, was eben auch die Weltgesundheitsorganisation WHO und das föderale Krisenzentrum predigen: Schutzmasken müssten vor allem den Kranken vorbehalten sein – und denjenigen, die sie pflegen.
Mangelware
Und auch für diejenigen, die der Regierung vorwerfen, dass sie zu wenig unternehme, um ausreichend Masken zu besorgen, hatte Wilmès eine Anmerkung: Masken seien weltweit Mangelware, das sei sicher kein belgisches Phänomen. Sie erklärte aber auch, dass ihr bewusst sei, wie essentiell es sei, die Maskenproduktion im Land auf- und auszubauen – aber das sei eben nicht von einem Tag auf den anderen möglich.
Auch die föderale Gesundheitsministerin De Block betonte noch einmal, dass die Mundschutzmasken für den normalen Bürger auf der Straße kaum zusätzlichen Schutz böten. Mehr noch: Sie könnten sogar zu einem falschen Sicherheitsgefühl führen.
Der Appell von Maggie De Block an die Menschen im Land war denn auch so einfach wie eindeutig: "Lassen Sie die Masken bitte für unser Gesundheitspersonal!" Und auch an ihre Kollegen wandte sich De Block mit einer Bitte: Politiker sollten in Sachen Mundschutzmasken nicht noch mehr Unruhe säen.
Experten für Exit-Strategie
Die Premierministerin kündigte auch die Bildung einer Expertengruppe an, die eine Strategie entwickeln soll, wie die geltenden Ausgangsbeschränkungen schrittweise aufgehoben werden könnten. Der Expertengruppe sollen hochrangige Vertreter der Wissenschaft angehören, insbesondere aus dem Gesundheitsbereich. Aber auch Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Gesellschaft sollen dazu beitragen, eine "strategische Vision" zu entwickeln.
Es geht um eine Art "Exit-Strategie" aus der Krise, wie man – wenn sich der positive Trend fortsetzt und sich die Lage stabilisiert hat – nach und nach das Land wieder hochfahren kann. Diese Aufhebung der geltenden Beschränkungen wird schrittweise erfolgen müssen, um ein Wiederaufflackern der Epidemie zu verhindern.
Boris Schmidt
Expertengruppe aber bitte ohne De Block.
Die versaut es doch eh wieder.
Es wäre zu wünschen, wenn diese "Massnahmen" bald wieder zurück gefahren würden. Und zwar sämtliche!
Ich weiß nicht, wie es Ihnen, liebe Leser, die letzten Wochen ergangen ist aber ich habe einfach nur noch die Schnauze voll! Vom Coronavirus und auch von den so geannnten "Massnahmen" genauso wie von der hilflosen Propaganda der Menschen, die sich als Verantwortliche sehen. Kaum Sozialleben, keine Vereine und dazu eine zunehmend ungehaltenere Stimmung bei den Menschen. Sicher, es gibt immer mal wieder einige Ignoranten, die den Ernst der Lage nicht zu erkennen vermögen. Drastische Strafen wirken aber eher verzweifelt und bilden Zündstoff für soziale Konflikte.
Angst macht mir auch die Vorstellung, das die von Korona freigelegten Grundmauern unserer Gesellschaft von einigen Herrschaft zur dauerhaften Einschränkung von demokratischen und freiheitlichen Rechten sowie zur Überwachung und Kontrolle benutzt wird. Und das umbemerkt.
Es wird langsam Zeit, viele sitzen seit 2 Wochen Zuhause, nun kommt das schöne Wetter und da möchte man mal wieder nach draußen.
Wenn sich alle an die Regeln halten, nicht wieder in Gruppen zusammensitzen könnte das klappen.
Oder gibt es wieder genug Dumme die es immer noch nicht begriffen haben.