Die Föderalregierung will Privatpersonen und Unternehmen unterstützen, die wegen der Coronakrise in finanzielle Schwierigkeiten geraten. Dazu gehört auch, dass die monatlichen Raten von Hypothekenkrediten während sechs Monaten nicht bezahlt werden müssen. Darüber haben sich Banken und Regierung am Dienstag geeinigt.
Bedingung: der Kreditnehmer muss wegen der Pandemie zeitweilig oder voll arbeitslos geworden sein, an Covid-19 erkrankt sein, oder sein Geschäft schließen oder andere Überbrückungsmaßnahmen treffen müssen. Auch darf man nicht mehr als 25.000 Euro an Bar- oder Anlagevermögen besitzen und man muss seinen Hauptwohnsitz in Belgien haben.
Der Bankenverband Febelfin hat ausgerechnet: Anhand dieser Kriterien könnten 55 Prozent aller Hypothekenkredite für eine Bezahlpause in Frage kommen. Theoretisch, denn wie viele Kreditnehmer tatsächlich von der Krise betroffen sind, weiß keiner genau.
Auch die finanziellen Folgen für die Banken sind noch unklar. Febelfin deutet aber an, dass es bis zu einer Milliarde Euro sein könnten. Die Möglichkeit einer Bezahlpause tritt am Mittwoch in Kraft, aber nicht rückwirkend. Wer schon die April-Rate vom Konto abgebucht bekommen hat, kann sie nicht zurückbekommen, auch wenn er oder sie die Bedingungen erfüllt.
Volker Krings