Kinderpornografie-Netzwerk: Fünf Männer zu Gefängnisstrafen bis 16 Jahren verurteilt

Wegen der Corona-Krise waren die fünf Angeklagten bei der Urteilsverkündung nicht anwesend. Sie erhielten Haftstrafen zwischen fünf und 16 Jahren. Es handelt sich um drei Belgier, einen Briten und einen Niederländer.

Einer von ihnen geriet ins Visier der Ermittler, weil er am Strand von Blankenberge fremde Kinder fotografiert hatte. Als die Ermittler den Mann überprüften, stießen sie auf ein ganzes Netz. Die Männer unterhielten eine Datenbank mit mehr als neun Millionen kinderpornografischer Dateien. Die Männer steuerten selbst Bilder und Videos bei, unter anderem von Vergewaltigungen, bei denen sie selbst die Täter waren.

Die drei Richter befanden, dass die Schuld der Männer mehr als klar bewiesen sei. Sie bezeichneten die Männer als Pädophile, die Beziehungen zwischen erwachsenen Männern und kleinen Jungen verharmlosen. Dadurch würde den Kindern unsägliches Leid zugefügt. Prokurator Katrien Borms bezeichnete das Dossier als das schrecklichste und grässlichste, das sie je gesehen habe.

Child Focus bezeichnete das Strafmaß als "Ohrfeige für alle Opfer". Die Organisation war als Nebenkläger in dem Prozess aufgetreten. Die Haftstrafen wären viel zu kurz und ein falsches Zeichen für potenzielle Täter. "Die Opfer sind für ihr ganzes Leben gezeichnet und nicht nur für fünf, sechs, sieben oder 16 Jahre", unterstreicht Child Focus. Außerdem hätten die Verurteilten keine Reue gezeigt, was die Wahrscheinlichkeit eines Rückfalls erhöhe.

belga/km