Es gibt 342 neue bekannte Corona-Infektionen in Belgien. Das haben das Krisenzentrum und das Gesundheitsministerium am Montagmittag gemeldet. Innerhalb der letzten 24 Stunden starben 13 Personen an dem Virus. Seit Beginn der Krise gibt es damit in Belgien insgesamt 88 Todesfälle in Zusammenhang mit dem Coronavirus.
Seit Sonntag wurden 290 neue Patienten in Krankenhäusern aufgenommen, damit werden derzeit 1.643 Fälle stationär behandelt. 322 davon liegen auf der Intensivstation. Zehn Corona-Patienten haben am Sonntag das Krankenhaus verlassen und gelten als geheilt. Insgesamt sind damit seit dem 13. März 350 Patienten aus dem Krankenhaus entlassen worden. Die Zahl der bekannten Fälle liegt nun insgesamt bei 3.743.
"Erstmals seit dem Corona-Ausbruch sehen wir einige Schlüsselzahlen fallen", sagte Dr. Steven Van Gucht, Leiter der Arbeitsgruppe Covid-19. Die Zahl der Neuinfizierten sei rückläufig, ebenso wie die Zahl der Corona-Patienten, die in den letzten 24 Stunden zur Behandlung in ein Krankenhaus eingeliefert werden mussten.
Heißt also: Die Zahlen steigen zwar immer noch, aber eben nicht mehr so schnell. Das kann ein Indiz dafür sein, dass die Kurve beginnt, sich abzuflachen. Kann, muss aber nicht. Diese Zahlen seien ermutigend, sagte Van Gucht. "Wir wissen aber noch nicht, ob wir das schon als Trend betrachten können."
Doch selbst, wenn das ein Trend sein sollte: "Das bedeutet nicht, dass wir dafür locker lassen dürfen." Erstens würde dann gleich eine zweite Welle folgen. Und zweitens dürfe man nicht vergessen, dass das Personal in Krankenhäusern extrem unter Druck stehe und auch viele krank würden. "Wir müssen unsere Anstrengungen fortsetzen", so auch der Appell von Dr. Emmanuel André, Sprecher der interföderalen Arbeitsgruppe Covid-19.
Der Palast bekundet in diesen Tagen auch Solidarität und Mitgefühl: Auf dem Dach des Stadtschlosses sieht man jetzt eine weiße Fahne - als Hommage vor allem an die Ärztinnen und Ärzte, die Pflegekräfte, all jene, die Tag und Nacht hart arbeiten, um Corona-Patienten zu helfen.
Kinés melden sich als Freiwillige
Die belgischen Kinesitherapeuten bieten ihre Hilfe an. Rund 2.500 Kinés haben sich bereiterklärt, in Krankenhäusern oder Seniorenheimen einzuspringen, wenn sie gebraucht werden. Das meldet der belgische Verband Axxon.
Kinesitherapeuten sind für grundlegende Pflegeaufgaben ausgebildet. Sie melden sich auch freiwillig für logistische Aufgaben, wenn es Engpässe gibt. Kinesitherapie-Patienten werden derzeit nur in dringenden Fällen behandelt.
Schutzmasken für Zahnärzte
Auch Zahnärzte sollen mit FFP2-Schutzmasken für dringende Behandlungen ausgestattet werden. Das gab der flämische Zahnarztverband bekannt.
6.500 Masken sollen in der Wallonie verteilt werden, 10.000 in Flandern. Erhalten sollen sie Zahnärzte, die freiwillig Notbehandlungen durchführen. Dabei handelt es sich um Eingriffe bei Zahnschmerzen, Infektionen, starken Blutungen oder Verletzungen bei Kindern. Alle anderen Zahnbehandlungen wurden verschoben.
Der Verband hatte am Freitag einen Spendenaufruf für Schutzmasken gestartet.
belga/cd/km/rop