Minus 7,58 Prozent – das ist der zweitschlimmste Absturz in der Geschichte der belgischen Börse. Nur ein einziger Tag während der Finanzkrise von 2008 war noch schlimmer. Bisher zumindest.
Hauptgründe für die Talfahrt der Indices sind wohl zwei Faktoren: wachsende Panik über die Folgen der Coronavirus-Epidemie und damit zunehmende Angst vor einer weltweiten Rezession. Und abstürzende Ölpreise aufgrund eines Preiskriegs zwischen Russland und Saudi-Arabien.
Beide Phänomene hängen aber zusammen, wie Tom Simonts, Wirtschafts- und Finanzexperte von der KBC, erklärt.
"Die Corona-Krise hat zu einer sinkenden Nachfrage nach Öl geführt, was die erdölproduzierenden Länder unter Druck setzt. Eigentlich wollten diese Länder mit einer Reduzierung der Fördermengen reagieren, die Verhandlungen darüber sind aber gescheitert. Und die Folge ist jetzt ein ruinöser Krieg um Marktanteile", so Tom Simonts.
Einige Produzenten drehen den Ölhahn jetzt voll auf und überschwemmen den Markt quasi. Wie es heute an den Handelsplätzen weltweit weitergehen wird, kann niemand mit Sicherheit sagen. Die grundlegende Situation hat sich nämlich nicht verändert.
Boris Schmidt