So langsam aber sicher ergreift das Coronavirus dann doch vom Land Besitz. Seit Mittwoch sind 27 neue bestätigte Fälle hinzu gekommen. Wie das Gesundheitsministerium meldete, stieg die Zahl damit auf 50.
16 Fälle wurden in Flandern registriert, zwei in Brüssel und neun in der Wallonie. Dem Ministerium zufolge handelt es sich in den meisten Fällen um Personen, die von einer Italienreise zurückgekehrt waren. Sie wiesen leichte Symptome auf. Sie seien entweder zuhause in Quarantäne oder würden im Krankenhaus behandelt.
Für Steven Van Gucht, Chef des Coronakomitees, das die Regierung berät, wird das auch noch einige Tage so bleiben. Damit sich das Virus nicht weiter ausbreitet, ruft Van Gucht, alle zurückgekehrten Urlauber und Menschen mit Krankheitssymptomen auf, zuhause zu bleiben.
Regierung muss in der Kammer Kritik einstecken
In der Kammer haben sich die geschäftsführende Regierung und vor allem Gesundheitsministerin Maggie De Block am Donnerstagnachmittag viel Kritik anhören müssen. De Block ließ die Vorwürfe aber weitgehend an sich abperlen.
"Sie haben immer beteuert, dass Belgien vorbereitet sei, stattdessen sehen wir jetzt Chaos!". Beißende Kritik von einigen Oppositionsfraktionen, insbesondere an die Adresse der amtierenden Gesundheitsministerin Maggie De Block. Hausärzte, Apotheker, viele Akteure im Gesundheitswesen fühlten sich von der Regierung im Stich gelassen, kritisierten Abgeordnete insbesondere der Grünen, der N-VA, der PTB und der CDH. Obendrauf komme dann nochmal der drohende Engpass bei den Schutzmasken. Dabei habe man die Regierung schon vor Wochen auf das Problem aufmerksam gemacht. "Ein unglaubliches Chaos", so der allgemeine Tenor.
Gesundheitsministerin Maggie De Block ließ diese Kritik aber weitgehend an sich abperlen. Man sei seit Wochen bemüht, die Hausärzte bestmöglich zu informieren. Die Kritik, wonach die Behörden nach wie vor keine Test-Kits auslieferten, nun: So etwas wie ein Test-Kit gebe es gar nicht, unterstrich De Block hörbar gereizt. Und was den Mangel an Schutzmasken angeht: Das sei ein weltweites Problem - und das schon seit Wochen. Belgien habe aber entsprechende Ankaufprozeduren lanciert. Debatten wie diese schürten allenfalls Panik, beklagte De Block. Die Opposition blieb ihrerseits bei der Kritik und bezeichnete die Antworten De Blocks als allzu vage.
Noch keine leergekauften Regale in Belgien
In den belgischen Supermärkten hat sich das Coronavirus bislang noch nicht ausgewirkt. Es gebe keine leeren Regale oder leergekauften Geschäfte, und bislang auch noch keine Lieferengpässe für bestimmte Produkte. Zwar hätten sich die Belgier mit einigen Waren eingedeckt, es gebe aber mit einem Plus von zehn Prozent keine außergewöhnlichen Umsatzzuwächse zu verzeichnen. Darunter befinden sich die sogenannten trockenen Produkte wie Nudeln, Reis, Konserven oder Handseifen.
Lediglich online seien gewisse Waren mit plus 30 Prozent stärker nachgefragt - das sei aber relativ gesehen nicht viel, erklärt Dominique Michel, Chef des Einzelhandelsverband Comeos.
Der Ministerpräsident der Föderation Wallonie-Brüssel, Pierre-Yves Jeholet, hat wegen der Corona-Epidemie eine Reise in die Demokratische Republik Kongo verschoben. Er müsse jetzt im Land bleiben, um die Entwicklung der Lage zu beobachten. Jeholet sollte vom 9. bis 13. März nach Kongo reisen.
Brussels Airlines streicht weiter Flugangebot
Brussels Airlines hat wegen des Coronavirus ihr Flugangebot nochmals reduziert. Grund sei die gesunkene Nachfrage. Zuvor hatte die Fluggesellschaft nur die Zahl der Flüge nach Norditalien reduziert. Jetzt betrifft es auch Flüge nach ganz Europa. Im März wird fast ein Viertel der Flüge gestrichen. Das sind etwa 20 Flüge pro Tag. Reisende, deren Flüge gestrichen wurden, werden kontaktiert. Entweder können sie auf einen anderen Flug umbuchen, oder sie bekommen ihr Geld zurück.
Brussels Airlines hat beim Landesamt für Arbeitsbeschaffung inzwischen auch Antrag auf Kurzarbeit eingereicht, sowohl für das Bord- als auch für das Bodenpersonal.
Maßnahmen zur Eindämmung der Ausbreitung
Unterdessen werden immer mehr Maßnahmen ergriffen, um die Ausbreitung der Krankheit einzudämmen, zum Beispiel in Gooik in der Provinz Flämisch-Brabant. Das dortige Alten- und Pflegeheim Eyckenborch ist praktisch abgeriegelt. Die Verantwortlichen haben sich zu dem doch drastischen Schritt entschlossen, nachdem man erfahren hatte, dass einer der Mitarbeiter indirekt mit dem Coronavirus in Berührung gekommen ist.
"Indirekt", das heißt, was es heißt: Besagter Mitarbeiter hatte Kontakt mit einer Person, die ihrerseits Kontakt hatte mit einem Menschen, der positiv getestet wurde. So schilderte es Jannes Verheyden, Sprecher der Einrichtung. Besagter Mitarbeiter befindet sich für zwei Wochen in häuslicher Quarantäne.
Man entschloss sich jedenfalls, das Alten- und Pflegeheim für jeglichen Publikumsverkehr zu sperren. Das sei eine zeitweilige Maßnahme, sagt der Sprecher. Erst wolle man sich ein Bild von der Lage machen. Man wolle in jedem Fall jegliches Risiko für die Bewohner und die Besucher ausschließen können.
Dennoch: Eine recht drastische Maßnahme, könnte man meinen. Und nicht jeder sieht die Notwendigkeit für einen solchen Lockdown. "Wir verstehen ja die Sorgen der Verantwortlichen des Alten- und Pflegeheims", sagte Joris Moonens, Sprecher des flämischen Gesundheitsministeriums. Natürlich gehe es da um eine sehr sensible Bevölkerungsgruppe, die maximal geschützt werden muss. Nur: Von einer Schließung rate man dann doch ab. Die Maßnahme sei einfach unverhältnismäßig, sagt Moonens. Mit anderen Worten: Für das Ministerium wird hier mit Kanonen auf Spatzen geschossen.
Naja, intern scheint der Schritt dennoch recht gut anzukommen. Die Leute hätten Verständnis, beteuert Sprecher Jannes Verheyden. Mehr noch: Eigentlich seien sie froh angesichts solcher Vorbeugemaßnahmen.
Die einen sind froh, andere sind sauer. Das gilt etwa für die Allgemeinmediziner. "Die Hausärzte sind wütend über Maggie De Block", so nämlich die Schlagzeile am Donnerstag auf Seite eins von Le Soir. Der Grund: Sie fühlen sich schlecht informiert und schlecht ausgerüstet. Die Hausärzte sind ja quasi "an vorderster Front". Wer besorgt ist, wer Fragen hat, wer befürchtet, sich infiziert zu haben, viele wenden sich da in erster Linie an ihren Hausarzt. Nur: Die fühlen sich dafür nicht gewappnet.
"Die Ratschläge und die Richtlinien für die Hausärzte sind ein schlechter Witz", zitiert Le Soir den Vorsitzenden des Verbandes der Allgemeinmediziner, Thomas Orban. Und seine Wortwahl war eigentlich noch sehr viel undiplomatischer. "Wir haben die Nase voll", wettert Orban.
Und das ist nicht der einzige Kritikpunkt an den Behörden. Dass Belgien die Schutzmasken ausgehen, auch das sorgt vielerorts für wachsendes Unverständnis. Vor allem die Tatsache, dass der Föderalstaat da nur sehr zögerlich reagiert.
belga/meuse/vrt/cd/mb/rop/vk
Großveranstaltungen unterbinden (wie Fußballspiele, Messen etc.), bzw.
ohne Zuschauer die Sportveranstaltungen vornehemen ist selbstverständlich.
Andererseits dürfen die Todesfälle von den Medien nicht so hysterisch aufgeladen werden, da:
- wenige Todesfälle bei einer Millioneneinwohnerzahl !
- selbst wenn diese ansteigen, dann:
- kann man entgegen, wieviel Influenza-Tode gibt es im Vergleich, und
dieses Thema ist für die Medien uninteressant.
- ein Mensch mit einer gesunden Abwehrkraft, hat kein Problem damit.
Sehr wichtig allerdings: wie kann man die Abwehrkraft stärken, denn dann
in Folge hätten weniger Menschen Angst.
Vitamin C, Herr Faber!
Die Menschen verlieren ihre Lebensfreude ,das ist ein Ergebnis,aber wir sollen uns schuetzen durch Haendewaschen...Beruehrungen...es geht vorbei!