Belgien geht in Phase zwei des Notfallplans. Am Sonntag war der zweite Coronavirus-Fall in Belgien aufgetaucht. Eine Frau war zuvor in Frankreich gewesen. Sie befindet sich im Unikrankenhaus von Antwerpen. Es gehe ihr aber verhältnismäßig gut.
"Jeder mit Grippesymptomen muss getestet werden", sagte am Sonntag Herman Goossens, Direktor der dortigen Abteilung Klinische Biologie. Nur durch ein breiteres Screening könne man die Verbreitung eindämmen. Die bislang angewandten Kriterien, um Personen zu testen, seien zu streng. Das bedeute, dass man eine gewisse Anzahl Fälle nicht feststellen könne. Der zweite bestätigte Fall in Belgien sei aufgrund erweiterter Analysen ermittelt worden.
Premierministerin Wilmès, alle Ministerpräsidenten der Teilstaaten sowie die zuständigen Minister treffen sich gleich in Brüssel. Und das ab Montag jede Woche, falls nötig, sogar öfters. Die Föderalregierung will die Situation eng begleiten; und das in Absprache mit den Teilstaaten. Zu einem Krisenstab gehören auch renommierte Virologen und Experten. Sie bewerten permanent die Situation, analysieren die Risiken und geben Handlungsempfehlungen.
Das Personal im Gesundheitswesen sei informiert und auf alles vorbereitet, heißt es aus dem Kabinett der Premierministerin.
Sie sollen auch mit den speziellen Atemschutzmasken versorgt werden. Diese sind derzeit schwer zu bekommen. Die Regierung habe sich einem öffentlichen Auftrag der EU angeschlossen. Die Masken sind nur für Mitarbeiter im Gesundheitswesen und bereits infizierte Personen gedacht.
Ein besonderes Augenmerk gilt auch den wirtschaftlichen Folgen der Epidemie. Wirtschafts- und Beschäftigungsministerium stünden jederzeit für alle offenen Fragen zur Stelle. Alles soll so normal wie möglich weiterlaufen.
Volker Krings