Bis mindestens zum 10. März hätte die Quarantäne noch dauern sollen. Für 15 Belgier ist dieser Alptraum nun doch schon früher zu Ende. Sie hätten keinerlei Symptome einer Infizierung mit Covid-19 gezeigt und könnten deshalb nach Hause zurückkehren, sagte der Sprecher des Außenministeriums, Karl Lagatie.
Zehn Belgier haben das Hotel inzwischen schon verlassen. Das meldet der Reiseveranstalter Tui. Es sei nicht ausgeschlossen, dass sie weiter Urlaub auf Teneriffa machen wollten und in einem anderen Hotel unterkommen.
In Belgien müssen die Urlauber aus Teneriffa nicht in Quarantäne. Sie werden nur gebeten, sich zu melden, falls Symptome wie Fieber, Husten oder Atemschwierigkeiten auftauchen. Das gilt auch für Urlauber, die aus Italien und anderen Ländern zurückkehren.
Mehr als 700 Touristen saßen seit Dienstag in einem Hotel auf der Kanaren-Insel Teneriffa fest. Unter den 118 Belgiern ist auch die Familie Wetzels-Laschet aus Hergenrath. Vier italienische Hotelgäste waren zuvor positiv auf das neuartige Coronavirus getestet worden. Die spanischen Behörden stellten den gesamten Gebäudekomplex für zwei Wochen unter Quarantäne.
Insgesamt 130 der Urlauber können nun doch schon vorzeitig in ihre Heimatländer zurückkehren. Nach Angaben spanischer Medien handelt es sich dabei um Reisende, die erst angekommen waren, nachdem die positiv getesteten Menschen das Hotel bereits verlassen hatten. Demnach weisen auch die verbleibenden Hotelgäste bislang keine Corona-Symptome auf, müssten aber vorerst in Quarantäne bleiben.
Unterdessen haben deutsche Urlauber eine Petition an Bundesaußenminister Heiko Maas gerichtet. Darin wird die Situation vor Ort als dramatisch beschrieben. Grund seien die Versorgungssituation und die hygienischen Verhältnisse.
Die spanischen Behörden seien wegen der begrenzten medizinischen Möglichkeiten auf der Insel offenbar überfordert. Die Touristen forderten eine Evakuierung nach Deutschland.
Familie Wetzels-Laschet aus Hergenrath erklärte in einem BRF-Interview, sie könne die Petition deutscher Urlauber nicht nachvollziehen. Sie werde sehr gut versorgt und habe nichts an der Hygiene auszusetzen. Allerdings habe sie aus den Medien erfahren, dass die Quarantäne bis zum 10. März andauern werde.
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