Hätte jeder im Gericht seine Arbeit getan, wäre Julie heute noch am Leben, heißt es wörtlich in dem Schreiben.
Die Eltern reagieren damit auf einen Bericht des Hohen Justizrats zu dem Mordfall. Darin steht, dass bei den Ermittlungen nach dem Täter Fehler begangen worden seien. Der Täter war zwei Jahre zuvor wegen Vergewaltigung zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt worden. Weil er in Berufung gegangen war, befand er sich aber immer noch ohne Auflagen auf freiem Fuß. Das Verfahren zog sich hin, in der Zwischenzeit ermordete er Julie Van Espen.
Die Eltern verlangen die Schaffung eines Sonderausschusses, der die Arbeit der Justiz kontrolliert und fordern konkrete Reformen.
Justizminister Koen Geens will den Eltern nun eine persönliche Antwort zukommen lassen. Der CD&V-Minister sagte, die Justiz müsse dringend mehr finanzielle Mittel erhalten, um besser arbeiten zu können, besonders auch im Kampf gegen sexuelle Gewalt.
Die 23-jährige Studentin Julie Van Espen war letztes Jahr im Mai in Antwerpen ermordet worden.
belga/vrt/jp/mh