Die Bemühungen um die Bildung einer neuen Föderalregierung treten womöglich jetzt doch mal in eine entscheidende Phase ein. Nach übereinstimmenden Medienberichten wollen die beiden Informatoren Joachim Coens und Georges-Louis Bouchez vielleicht schon an diesem Wochenende eine Empfehlung über die Zusammenstellung einer möglichen künftigen Koalition aussprechen. Die Nervosität ist jedenfalls spürbar.
Am Donnerstag waren Teile der Informatoren-Note an die Presse durchgesickert; das war also das Arbeitsdokument, das Coens und Bouchez den verschiedenen Parteien vorgelegt hatten. Die Note umfasst die möglichen Leitlinien einer künftigen Regierungskoalition.
Auffallend war, dass niemand die Note wirklich abschießen wollte. Zwar mussten die linken Parteien feststellen, dass viele rote und grüne Akzente aus der Note verschwunden sind. Doch hat sich keiner selbst ins Abseits gestellt. Auch die N-VA nicht, die sich "angenehm überrascht" über den Inhalt gab.
Coens und Bouchez wollen am Freitag mit den beiden Vorsitzenden von N-VA und PS zusammentreffen. Bart De Wever und Paul Magnette sollen getrennt voneinander empfangen werden. Frage ist natürlich immer noch, ob beide Parteien vielleicht doch noch zusammenfinden könnten.
Coens und Bouchez müssen am Montag dem König Bericht erstatten. Es ist nicht auszuschließen, dass beide bis dahin doch noch keine Koalitionsempfehlung aussprechen können und deshalb noch um eine kurze Verlängerung ihrer Mission bitten werden.
Roger Pint