In der Zeitung De Tijd ist zu lesen, dass der Ausstoß von CO2 bei neuen Autos auf aktuell etwa 120 Gramm pro gefahrenem Kilometer gestiegen ist. Das ist ein ähnlicher Wert wie 2014, bevor die Dieselabgasaffäre öffentlich wurde.
Für die schlechten Umweltergebnisse gibt es mehrere Gründe: Zum einen sind viele Autofahrer beim Kauf eines neuen Wagens vom Diesel auf einen Benzinmotor umgestiegen. Das war eine direkte Folge des Dieselskandals. Seitdem ist der Diesel der "böse Bube" unter den Verbrennungsmotoren, weil er deutlich mehr Stickoxide ausstößt, als in den Papieren stand. Benzinmotoren haben an der Stelle zwar eine bessere Bilanz, dafür schleudern sie aber mehr CO2 in die Luft.
Hinzu kommt, dass die strengeren Abgastests, die 2017 verbindlich in der EU eingeführt wurden, realistischere Werte ermitteln. Das heißt, die Werte sind seitdem etwa fünf bis zehn Gramm höher. Genau genommen haben wir es also gar nicht mit einem Anstieg zu tun, sondern hier werden Werte ermittelt, die näher an die Wirklichkeit heranrücken.
SUV als Trendauto
Außerdem haben sich viele Pkw-Besitzer, die ein neues Auto gekauft haben, für einen SUV entschieden. Das ist ein Trend: Letztes Jahr machten SUVs schon fast 40 Prozent aller Neuwagen aus. Umweltverbände sehen das sehr kritisch, denn diese Fahrzeuge sind sehr schwer und verbrauchen viele Ressourcen - das fängt bei der Herstellung an und mündet schließlich auch in höheren Abgaswerten, um nur mal ein paar Einwände zusammenzufassen.
Die Autobauer bestreiten natürlich, dass SUVs einen Anteil an der gestiegenen Luftverschmutzung haben. Ihr schärfstes Argument: Kunden, die einen SUV als Neuwagen kaufen, haben auch schon vorher ein dickes Auto gehabt. Und neue Autos seien immer sauberer als ältere, so der Automobilverband Febiac.
Fest steht: Die Autokonzerne müssen sich langsam etwas einfallen lassen, denn ab 2021 gelten in der EU neue Grenzwerte - und die sind wesentlich strenger. Dann dürfen PKW im Durchschnitt nur noch maximal 95 Gramm CO2 ausstoßen.
belga/tijd/sh/est