Im Gegensatz zur Rede zum Nationalfeiertag, die durchaus politisch geprägt sein kann, ist die Weihnachtsansprache traditionell eher gesellschaftspolitischen Themen gewidmet. König Philippe verweist zunächst auf die Herausforderungen unserer Zeit: "Wir leben in einer Zeit des Umbruchs. Unser Sozial- und Wirtschaftsmodell und unser Umgang mit der Umwelt werden in Frage gestellt. Viele wissen nicht mehr, woran sie sich festhalten sollen. Gerade daher dürfen wir nicht bloß zuschauen."
Die Probleme seien bekannt, und zumindest teilweise auch deren Lösungen. Nur: Wie soll man sie umsetzen? "Alles ist eine Frage der Einstellung. Um Dinge verändern zu können, muss man zuerst daran glauben, und danach handeln."
Daneben verweist der König auch auf andere Probleme in unserer Gesellschaft: Ungerechtigkeit, Armut, Ausgrenzung und auch Gewalt in ihren unterschiedlichsten Formen. Er würdigt in diesem Zusammenhang auch das Engagement all derjenigen, die sich in diesen Bereichen einsetzen.
Ferner erinnert der König an die Feier zum 18. Geburtstag seiner Tochter, Prinzessin Elisabeth. Da habe man klarsichtige junge Menschen erlebt, die bereit sind, sich voll zu engagieren.
"Insgesamt brauchen wir eine konstruktive Grundeinstellung", sagt König Philippe. Und dann wird es dann doch noch einen Moment lang politisch: "Nunmehr ist es dringend an der Zeit, dass wir möglichst schnell eine voll funktionsfähige föderale Regierung bilden".
Schließlich beschwört der König noch fast schon traditionell das "enorme Potential unseres Landes": Wir alle sollten unsere Kräfte bündeln.
Weihnachtsansprache zum Nachlesen
Meine Damen und Herren,
Weihnachten und Neujahr sind für viele von uns eine Zeit der Freude und des gemütlichen Beisammenseins. Die Königin und ich freuen uns für alle, die diese Momente des wahren Glücks mit ihren Lieben teilen können. Wir denken aber auch an all die Menschen, denen es nicht gut geht oder die einsam sind und die das in diesen Tagen besonders stark spüren.
Wir danken allen, die für diese Menschen da sind, um sie zu unterstützen und ihnen Mut zu geben.
Wir leben in einer Zeit des Umbruchs. Unser Sozial- und Wirtschaftsmodell und unser Umgang mit der Umwelt werden in Frage gestellt. Viele wissen nicht mehr, woran sie sich festhalten sollen. Gerade daher dürfen wir nicht bloß zuschauen. Wir müssen uns stärker einbringen. Aufgeben ist nicht das Gebot der Stunde.
Die Herausforderungen, vor denen wir stehen, für unsere Gesellschaft und unseren Planeten, kennen wir nur zu gut. Wir wiederholen auch dauernd, wie dringend wir sie angehen müssen. Größtenteils wissen wir auch, was die Lösungen sind. Aber - wie können wir diese konkret in die Tat umsetzen?
Alles ist eine Frage der Einstellung. Um Dinge verändern zu können, muss man zuerst daran glauben, und danach handeln. Wir sind für unser Tun verantwortlich. Unser Verhalten hat auch Folgen für die anderen. Seien wir uns dessen stärker bewusst. Verfallen wir nicht in kurzfristiges Handeln. Denken wir langfristig. Setzen wir uns ein für Lösungen, deren Früchte wir vielleicht nicht mehr selber ernten können, die aber den nachfolgenden Generationen zugutekommen werden.
Wir müssen auch sehen und hören wollen. Wir können nicht gleichgültig bleiben gegenüber Ungerechtigkeit, Armut, Ausgrenzung.
Auch nicht gegenüber der Gewalt, die es in vielen Formen um uns herum gibt: verborgen im häuslichen Umfeld, schleichend im Alkohol- und Drogenmissbrauch, besonders bei Jugendlichen, hinterlistig in der üblen Nachrede und der Verdächtigung, aber auch deutlich sichtbar in Worten, die verurteilen, und in der Geste, die zerstört.
Seien wir uns auch unserer kollektiven Stärke bewusst. Die Kraft all derjenigen, die sich engagieren, weil sie sich nicht abfinden wollen mit den Dingen, wie sie sind. Und auch die stille Kraft so vieler Mitbürger unter uns, die sich diskret aber äußerst wirksam für eine menschlichere Gesellschaft einsetzen.
Schließlich brauchen wir eine konstruktive Grundeinstellung, um all die Energie und Kreativität in unserem Land in die richtigen Bahnen zu lenken und um uns rund um gemeinsame Projekte zu vereinigen.
Nunmehr ist es dringend an der Zeit, dass wir möglichst schnell eine voll funktionsfähige föderale Regierung bilden, die ausgewogene Entscheidungen treffen kann, die einträchtig und entschlossen getragen werden. Das ist, was wir jetzt alle erwarten.
Meine Damen und Herren, wir bekommen die Zukunft, an die wir glauben. Unsere Tochter Elisabeth hat ihren achtzehnten Geburtstag gemeinsam mit Jugendlichen in ihrem Alter gefeiert. Sie alle haben ihren Glauben an die Zukunft bekundet. Wir haben eine klarsichtige Jugend erlebt, die bereit ist, sich voll zu engagieren.
Mit ihnen glaube ich an das enorme Potenzial unseres Landes, an unsere gemeinsame Fähigkeit, die Herausforderungen zu meistern. Vorausgesetzt, dass wir unsere Kräfte bündeln und nach Einheit in der Verschiedenheit streben, mit Respekt für die Überzeugungen eines jeden.
Die Königin und ich wünschen Ihnen frohe Weihnachten und ein glückliches Neues Jahr.
Roger Pint
Ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie, aucht ein schönes Weihnachtsfest und Viel Erfolg im Neuen Jahr. Aber vor Allem, bleiben Sie - Gesund -
Wünschen unserem König nebst Königin und Familie frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr.
N.b Unsere Politiker die sich zur Wahl gestellt haben sollten sich mal ein bisschen amriemen reißen
Denn wo ein Wille ist auch ein Weg. Oder Ihr steht alle auf dem falschen Platz.
Dann räumt eure Position für andere
Der Koenig tut seinen Job. Ist auf Foederalebene die einzige funktionierende Institution. Regierung und Parlament funktionieren nur eingeschraenkt aufgrund menschlichen Versagens.
"Einheit in Verschiedenheit!" sagt der König.
Leider erlebe ich in vielen Lebensbereichen das Gegenteil: den zunehmenden Extremismus. Und diesen in allen Farben! So als wenn es nur eine Wahrheit gäbe und die zwanghafte Mission, andere davon zu überzeugen. "Ich habe Recht, ich bin Experte, ich weiß alles und jeder der mir widerspricht ist wahlweise Nazi, von vorgestern, Kommunist, Ökofaschist oder unfähig". Meistens von denjenigen, die Verschiedenheit predigen, aber nur solange es die "richtige" Verschiedenheit ist.
Es gehört eine Menge Mut dazu, seine Ansicht kundzutun ohne gleich zertreten zu werden. Einfach mal zu akzeptieren, das andere Menschen anders denken und das letztlich alle Meinungen gleichwertig sind, nein, geht nicht. Ideologie, wo Gelassenheit angebrachter wäre.
Da fällt mir ein Chanson von Sevérine aus den 70-ern ein:
"Chacun, dans son coin d'horizon ne défend que ses ambitions, mais si nous ne partageons rien que nous reste-t-il en commun?"
Auch der König versteht offensichtlich nicht, dass das Newton‘sche Abkühlungsgesetz und der 2. Hauptsatz der Thermodynamik dem Klimawandel und dem ihm zugrundeliegenden Treibhauseffekt widersprechen.
Dabei gibt es in Ostbelgien ausgewiesenen Experten, die ihm erklären könnten, dass dies alles den Naturgesetzen widerspricht.
Der König hat offensichtlich die falschen Berater an seiner Seite.
Oder hat er etwa die Shell- und Exxon-Studien aus den 80ger Jahren gelesen, die sowohl den Einfluss von CO2 (durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe) auf den Treibhauseffekt und die dadurch zu verzeichnende Erderwärmung erkannt hatten? Selbst Shell und Exxon?
Diese und sämtliche wissenschaftliche Erklärungen, dass die Naturgesetze beim Klimawandel nicht außer Kraft gesetzt werden, werden von den hiesigen Experten stoisch nicht zur Kenntnis genommen.
Vive le Roi.