Nach sechs Wochen Prozess wurde der Ruander Fabien Neretse für schuldig befunden, in Kigali und Mataba 1994 mehrere Kriegsverbrechen begangen zu haben. Die Justiz ist sicher, dass der 71-Jährige in seiner Heimatregion ein Drahtzieher des Völkermords war.
Der Mann hatte den Aufenthalt von mehreren Tutsis in der Nachbarschaft verraten. Diese waren später durch das Militär ermordet worden. Zu den Opfern gehörte auch eine Belgierin sowie ihr ruandischer Mann und die gemeinsame Tochter. Die Schwester der Belgierin hatte Strafantrag eingereicht.
Wegen seiner Beteiligung am Völkermord in Ruanda 1994 muss Fabien Neretse für 25 Jahre ins Gefängnis. Der 71-jährige ehemalige hohe Beamte sei verantwortlich für Völkermord und Kriegsverbrechen, entschied das Geschworenengericht am Donnerstagabend in Brüssel. Am Freitag wurde das Strafmaß festgelegt.
Bei dem Völkermord in Ruanda kamen eine Million Tutsis und moderate Hutus ums Leben.
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