Die 40.000 Mitglieder hatten bis Donnerstagabend die Möglichkeiten, sich für einen der beiden Kandidaten zu entscheiden. Der Sieger dürfte gegen 17.00 Uhr feststehen.
Auch bei der CD&V dürfte also das anhaltende Machtvakuum enden. Nach der PS, der MR und der SP.A werden jetzt auch die flämischen Christdemokraten eine neue Parteispitze bekommen.
In einem ersten Durchgang hatten sich zwei Kandidaten für die Stichwahl qualifiziert. Auf dem ersten Platz landete Joachim Coens. Der 53-jährige Hafenchef von Zeebrügge hatte bei dem ersten Mitgliederentscheid mehr als ein Viertel der Stimmen bekommen.
Er gilt denn auch als Favorit. Zumal er auch einen politischen Stammbaum vorweisen kann: Vater Daniël Coens war in den 1980- und -90er Jahren für die CD&V unter anderem flämischer Unterrichtsminister.
Sein Gegenkandidat ist der aktuelle Vorsitzende der Jung-CD&V, Sammy Mahdi. Immerhin knapp 20 Prozent der Mitglieder hatten dem 31-Jährigen ihre Stimme gegeben. Mahdi hat ein ähnliches Profil wie die neuen Parteichefs etwa von MR und SP.A: Jung, kommunikationsbegabt, sehr aktiv in Sozialen Netzwerken.
Zwei Kandidaten, aber keine ideologische Richtungsentscheidung: Joachim Coens und Sammy Mahdi sind inhaltlich im Wesentlichen auf einer Linie. Beide hatten etwa zuletzt gleichermaßen Kritik geübt an der geplanten Lockerung der Gesetzgebungen für Sterbehilfe oder Abtreibung.
Roger Pint