Für das ehemalige Betriebsgelände von Caterpillar in Gosselies bei Charleroi könnte es eine neue Zukunft geben. In einem Gespräch mit dem wallonischen Wirtschaftsminister und Vizepräsident Willy Borsus (MR) bestätigte der Chef des chinesischen Autobauers Thunder Power, man wolle dort ab 2022 das Elektroauto Chloë bauen.
Willy Borsus sagte anschließend zwar, ein solches Projekt berge immer gewisse Unsicherheiten, er sei aber vorsichtig optimistisch. Sollte Thunder Power tatsächlich nach Gosselies kommen, könnten dort Hunderte Arbeitsplätze entstehen.
Druckreif sind hingegen die Aufträge, die einige belgische Bierbrauereien am Mittwoch in China unterzeichnet haben. Den größten Coup machte dabei die Brauerei Val-Dieu aus Aubel. Ihre Fassbiere werden in Zukunft von der Beer Lady Group vertrieben, einem der größten Akteure auf dem chinesischen Biermarkt. Auch die Brauereien Halve Maan, De Block und Huyghe werden ihr Chinageschäft wohl ausbauen können.
Auch die Tourismusbranche will in China Werbung machen und neue Touristen anlocken. Im vergangenen Jahr kamen 145.000 chinesische Touristen in die Wallonie und nach Brüssel. Angesichts von 1,4 Milliarden Chinesen sei da aber noch Potential nach oben. Auch der Hafen Zeebrugge hat einen neuen Vertrag mit einem chinesischen Logistikkonzern abgeschlossen.
Kritik zurückgewiesen
Borsus (MR) hat die Kritik an der belgischen Handelsmission in China zurückgewiesen. Angesichts der Konfliktsituation in Hongkong waren Stimmen laut geworden, die Handelsmission unter Leitung von Prinzessin Astrid sei unangebracht.
Für Borsus ist hingegen klar: Die belgischen Unternehmen tragen keine Schuld daran und könnten auch nicht die Last aller Probleme in der Welt auf sich nehmen. Der beste Weg, um die Situation zu entschärfen, sei der politische und diplomatische Weg und Multilateralismus, so Borsus. Sein flämischer Amtskollege Jan Jambon (N-VA) sieht das genau so.
Volker Krings