Neben dem persönlichen Scharmützel konnten auch politische Unterschiede zwischen den beiden Politikern beobachtet werden. Vier Minuten lang sah es so aus, als ob Bouchez und Ducarme sich wieder versöhnt hätten. Doch dann meinte der 46-jährige Ducarme, den 33-jährigen Bouchez belehren zu müssen:
"Vorsitzender der MR zu sein beinhaltet, seine Nerven zu kontrollieren. Aber wenn du mich mit der PTB vergleichst, wenn du mir populistisches und lächerliches Verhalten vorwirfst, dann ist das genau das Gegenteil", sagte Ducarme.
Natürlich schoss Bouchez dann zurück und griff den Vergleich von Ducarme auf, der Bouchez als Kandidaten der Parteispitze, der Partei-Barone dargestellt hatte: "In einer politischen Partei macht man so etwas nicht", sagte Bouchez. "Da spielt man die Mitglieder nicht gegen die gewählten Amtsträger aus."
Hätten die Moderatoren nicht eingegriffen, es wäre wohl so weitergelaufen. Doch so blieb auch noch Zeit für Inhalte. Fehler der MR in der vergangenen Legislatur? Ducarme sieht die durchaus, Bouchez dagegen gar nicht.
Zusammenarbeit mit der N-VA in einer neuen Föderalregierung? Ducarme würde das gerne vermeiden, Bouchez zeigt sich offen.
Am Ende des Monats soll feststehen, ob Favorit Bouchez oder Außenseiter Ducarme neuer Vorsitzender der MR sein wird.
kw