Nach einer ersten ergebnislosen Nachtsitzung hatten Beobachter eigentlich damit gerechnet, dass die drei Parteien N-VA, CD&V und OpenVLD diesmal zu einer Einigung über das Koalitionsabkommen gelangen würden.
Von einer Krise könne aber nach wie vor keine Rede sein, hieß es übereinstimmend. Man brauche schlichtweg mehr Zeit.
"Jambon I legt eine raue Landung hin", schreibt schon die Zeitung Gazet van Antwerpen. In jedem Fall scheint die Zielgerade schon immer länger zu werden.
Bereits am Donnerstag hatten N-VA, CD&V und OpenVLD zur Landung angesetzt. Nach 18 Stunden wurden die Verhandlungen aber ergebnislos abgebrochen.
Am Freitag sollte es dann klappen: Gegen Mittag waren die Gespräche wiederaufgenommen worden. Der N-VA-Regierungsbildner Jan Jambon empfing CD&V und OpenVLD zunächst getrennt voneinander, bevor dann am Abend wieder die große Koalitionsrunde zusammentrat.
Gegen Mitternacht gingen die Partner aber erneut ohne Einigung auseinander. Wie die VRT berichtet, ist der Knackpunkt nach wie vor der Haushalt.
Sprich: Das schwierige Gleichgewicht zwischen den Zwängen einerseits und andererseits dem Willen der drei Koalitionspartner, neue Akzente zu setzen, die natürlich Geld kosten werden.
Wie die VRT weiter berichtet, seien für Samstag lediglich Gespräch auf Ebene der Experten der einzelnen Parteien geplant.
Bevor die Parteispitzen sich wieder zusammensetzen könnten, müssten erst noch gewisse offene Fragen technischer Natur geklärt werden.
Die eigentlichen Koalitionsverhandlungen sollen dann am Sonntag wieder aufgenommen werden. Wenn alles gut geht, dann hat Flandern zum Auftakt der neuen Woche dann doch endlich eine neue Regierung.
Roger Pint