Die Pleite des britischen Reiseveranstalters Thomas Cook wird den belgischen Garantiefonds bis zu 25 Millionen Euro kosten. Das hat der Föderalminister für Verbraucherschutzfragen, Wouter Beke, im zuständigen Kammerausschuss erklärt. Dieser Garantiefonds wird von der Reisebranche selbst gespeist.
Nach dem derzeitigen Stand wird der Fonds in rund 85.000 Fällen intervenieren müssen. Priorität hat zunächst die Deckung der Kosten für die Rückreise der mehr als 13.000 belgischen Touristen, die sich derzeit noch im Ausland befinden. Das verläuft aber längst nicht so problemlos wie erhofft.
Denn einen Garantiefonds, der im Falle des Bankrotts eines Reiseveranstalters interveniert, gibt es längst nicht überall. Genau das ist allerdings auch ein Problem, denn die meisten Hotels in den Urlaubsregionen sind mit dem Konzept nicht vertraut.
Entsprechend sind nach wie vor auch belgische Touristen vor Ort einem erheblichen Druck ausgesetzt. Die Hotels verlangen, dass die Touristen ihr Hotelzimmer bezahlen, ansonsten droht der Rauswurf.
Allen voran Minister Wouter Beke hatte indes immer wieder betont, dass die Belgier dieser Aufforderung nicht Folge leisten sollten, darum werde sich der Garantie-Fonds kümmern. Doch reicht das vielen Hotels nicht.
Deshalb hat sich jetzt sogar das Außenministerium eingeschaltet. Die verschiedenen Botschaften und Konsulate wurden angehalten, in den jeweiligen Ländern die Existenz des belgischen Garantiefonds und die damit verbundene Rückerstattung der offenen Rechnungen offiziell zu beglaubigen. Den Betroffenen wird auch ein entsprechendes Schreiben ausgehändigt.
Inzwischen ist die Rückholaktion der belgischen Touristen angelaufen, die von dem Garantiefonds organisiert wird. Die ersten Passagiere sind am Mittwoch in Brüssel eingetroffen. Allein am Donnerstag sind 14 weitere Flüge geplant.
Roger Pint