Noch am Montagnachmittag hatte die Unternehmensleitung von Thomas Cook Belgien versichert, dass alle angetretenen und bereits gebuchten Reisen mit Thomas Cook und Neckermann Belgien stattfinden werden. Doch dann machte schon am Abend Brussels Airlines klar, dass nicht mehr alle Partner von Thomas Cook jetzt noch Vertrauen in die finanziellen Möglichkeiten des Unternehmens haben.
Laut Angaben der Fluggesellschaft schuldet Thomas Cook Brussels Airlines noch Geld für Dienstleistungen aus den vergangenen Wochen. Deshalb wurden zwei von Thomas Cook gebuchte und für Dienstag geplante Hin- und Rückflüge in die tunesischen Städte Enfidha und Djerba gestrichen.
Thomas Cook Belgien bedauert die Entscheidung und weist die geschädigten Kunden darauf hin, dass sie über den Reise-Garantiefonds für die ausgefallenen Leistungen entschädigt werden können.
Ob Brussels Airlines noch weitere Flüge für Thomas Cook in den kommenden Tagen streichen wird, ist zurzeit noch nicht klar.
Lösung noch nicht gefunden
Welche Auswirkungen der Konkurs auf die Aktivitäten in Belgien haben wird, ist bislang noch unklar. Nach Gewerkschaftsangaben ist die Chance sehr gering, dass sich ein Ausweg finden lässt. Die Zusammenkunft mit der Direktion am Montag sei den Gewerkschaften wie eine Abschiedsrede vorgekommen. Es sei offenbar sehr schwer, alleine als Thomas Cook Belgien weiter zu bestehen.
In Gent ist am Dienstag eine Personalversammlung anberaumt, im Nachmittag steht ein neuer Betriebsrat an. Die Gewerkschaften fordern Garantien bezüglich der Auszahlung der Septembergehälter. Die Direktion hatte erklärt, dass das Geld sich zwar auf den Konten befinde, diese aber von den Banken gesperrt worden seien.
Zurzeit verbringen 10.000 Belgier ihren Urlaub über den Reiseanbieter. Das Außenministerium setzte am Montagabend eine Rufnummer (+32 2 501 40 00) ein für die Belgier, die im Ausland mit Problemen konfrontiert sind. Auch die Verbraucherschutzorganisation Test-Achats schaltet am Dienstag ab 9 Uhr eine kostenlose Telefon-Hotline frei (0800/50.104 für Französischsprachige oder 0800/50.450 für Niederländischsprachige).
Die Thomas-Cook-Pleite und die Folgen für den belgischen Reisemarkt
belga/kw/cd