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  • 80 Jahre BRF
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Handy-Bestattung der Umwelt zuliebe

23.09.201910:36
  • Brüssel
Alte Handys (Illustrationsbild: Tom van Poppel/Belga)
Illustrationsbild: Tom van Poppel/Belga

In Anwesenheit eines Gospelchors ist am Sonntag in Brüssel eine Trauerfeier organisiert worden, die eher einen symbolischen Charakter hatte. Sie stand unter der Leitung des Komikers Bert Kruismans. Handybesitzer konnten einen letzten Gruß an ihr altes Mobiltelefon richten. Rund 80 Personen nutzten die Gelegenheit, um sich von einem oder mehreren Geräten zu verabschieden.

Die symbolische Aktion hat einen ernsten Hintergrund. Recupel, die Organisation, die in unserem Land für die Sammlung und Verarbeitung von ausrangierten elektronischen Geräten zuständig ist, hat diese Bestattungsaktion für alte Mobiltelefone organisiert.

Es wird geschätzt, dass in unserem Land mehr als 3,2 Millionen alte Mobiltelefone in den Schubladen rumliegen. Nur knapp acht Prozent davon werden recycelt. Für Recupel ist dieser Prozentsatz viel zu niedrig. Ein Mobiltelefon steckt voller wertvoller Materialien, die für neue Mobiltelefone oder andere Geräte verwendet werden können. "Je mehr Geräte wir sammeln, desto mehr Rohstoffe können wir erneut verwenden. Das ist nicht nur besser für die Umwelt, sondern auch für die Menschen", sagt die Recupel-Sprecherin Saar Bentein. Sie denkt da vor allem an Länder wie den Kongo, in denen Kobalt, das in der Batterie eines Mobiltelefons enthalten ist, unter oft unwürdigen Bedingungen abgebaut wird.

Einer der Hauptgründe, das Handy nicht zu verschrotten, ist für viele vielleicht der sentimentale Wert. Ein Smartphone steckt voller Erinnerungen und Fotos. Gerade junge Menschen sehen Smartphones als unverzichtbaren Bestandteil ihres gesellschaftlichen Lebens und können sich nur schwer von ihnen verabschieden.

Aber es werden auch Stimmen laut, dass man einen Anreiz schaffen sollte. Sprich: eine finanzielle Entschädigung, wenn man das Handy zurückgibt, also eine Art Pfandsystem.

Aber wo werde ich mein altes Handy denn überhaupt los? Am einfachsten geht das in dem Laden, wo man sein neues Handy kauft. Man kann es aber auch in den Containerparks abgeben. Hier und da gibt es auch in Supermärkten Abgabeboxen, in denen man sein Handy reinlegen kann.

Und wenn man schon dabei ist, erinnert Recupel daran, dass ein neues Smartphone das ein oder andere Gerät ersetzt hat: Taschenrechner, Taschenlampe, Wecker oder die Fotokamera um nur einige zu nennen. Das ist auch wertvoller Elektroschrott, der recycelt werden kann. Und sogar die alten Peripheriegeräte unserer alten Handys, wie Kopfhörer oder Ladekabel, haben ihren kleinen Wert als Recyclingmaterial.

hln/recupel/mz

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