Brüssel gehörte heute ganz den Fußgängern, Rad- und Rollerfahrern. Seit Sonntagmorgen neun Uhr standen alle Autos still. Lediglich öffentliche Verkehrsmittel, Rettungsdienste, Taxis und Fahrzeuge mit Sondergenehmigung durften in die Brüsseler Innenstadt.
Elektroräder, die allerdings bis zu 45 Stundenkilometern erreichen, brauchten ebenfalls eine Sondergenehmigung. Alle anderen Autofahrer mussten bis 19 Uhr ihr Fahrzeug stehen lassen. Wer trotzdem mit dem Auto nach Brüssel wollte, musste sein Fahrzeug am Stadtrand auf einem der Parkplätze stehen lassen.
Die Brüsseler Bus- und Bahnverbindungen waren kostenlos. Die Eisenbahn bot ein Mobilitätsticket an, mit dem man für wenig Geld ganz Belgien bereisen konnte. Auch in Ath und Libramont sowie in zahlreichen flämischen Städten fand der autofreie Sonntag statt.
Unterdessen herrschte in der Brüssseler Innenstadt Volksfeststimmung, und die Menschen genossen eine abgasfreie Stadt. Zahlreiche Aktivitäten wurden angeboten. So hatten Anwohner im Brüsseler Stadtteil Uccle einen 480 Meter langen Picknick-Tisch gedeckt. Mehrere Tausend Menschen nahmen das Angebot an und picknickten mitten auf der Straße.
Auf der Rue de la Loi war eine lange Frühstückstafel gedeckt, an der 800 Menschen zu Tisch gebeten wurden. Auch das Königshaus machte mit beim autofreien Sonntag: König Philipp radelte mit seinen Kindern Gabriel, Emmanuel und Eléonore durch Brüssel.
Erste Luftmessungen haben ergeben, dass die Konzentration von Schadstoffen bereits am Nachmittag um 30 Prozent abgenommen hatte. Auch in anderen europäischen Städten hatten die Autos keinen Platz. So beispielsweise in Paris und Berlin. Mit dem autofreien Sonntag endet die europaweite Woche der Mobilität.
belga/cd/dop