107 Tage hat es gedauert - doch jetzt, etwas mehr als drei Monate nach den Wahlen, ist die neue Regierung für die Wallonie endgültig in trockenen Tüchern. Durch die Zustimmung der Parteimitglieder von PS, MR und Ecolo am Donnerstagabend in Namur wird PS-Parteichef Elio di Rupo zum dritten Mal wallonischer Ministerpräsident.
Die wallonische Regionalregierung besteht neben dem Ministerpräsidenten aus sieben Regierungsmitgliedern. Die PS erhält zwei Ministerposten, die MR drei und Ecolo zwei.
Der scheidende liberale Ministerpräsident Willy Borsus gehört der neuen Regierung als Minister für Wirtschaft, Landwirtschaft und Raumordnung an. Die Lütticher Sozialistin Christie Morreale wird für Beschäftigung, Gesundheit und Soziales zuständig sein. Ecolo übernimmt die beiden Ressorts für Umwelt und Klimaschutz. Céline Tellier wird neue Umweltministerin, Philippe Henry wird für Klima und Mobilität zuständig sein.
Die Regierung der Französischen Gemeinschaft hat vier Minister, zwei Posten gehen an die PS und je einer an MR und Ecolo. Die Spitze der Französischen Gemeinschaft übernimmt der Liberale Pierre-Yves Jeholet. Frédéric Daerden von der PS wird Haushaltsminister, seine Parteikollegin Caroline Désir neue Unterrichtsministerin. Die Grüne Bénédicte Linard ist für Kinderbetreuung, Kultur und Medien zuständig. Die Liberale Valérie Glatigny übernimmt das Hochschulwesen und den Sport.
Bei PS und MR war die Zustimmung der Mitglieder zu der zuvor vereinbarten Zusammenarbeit eigentlich nur noch Formsache. Bei den Sozialisten gab es dann am Ende auch nur eine Handvoll Gegenstimmen. Die Liberalen votierten sogar einstimmig für die Regierungsbeteiligung. Etwas länger dauerte es bei Ecolo. Dort gab es noch inhaltliche Fragen zu klären. Gegen 23 Uhr fiel jedoch auch hier die Entscheidung.
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