Seit Anfang des Jahres wird um die Lagerung gestritten. Da die mit Wasser gefüllten Aufbewahrungsbecken für verbrauchte Atombrennstäbe am AKW Tihange bereits voll sind, müssen alternative Lagermöglichkeiten her.
Für die neuartige Technik der Trockenlagerung, wie sie vom Betreiber des AKW vorgeschlagen wird, werden Lagerhallen benötigt, die aber erst noch gebaut werden müssen. Diese Hallen müssen besondere Anforderungen erfüllen, z. B. erdbebensicher sein und dem Aufprall von Flugzeugen standhalten können.
Neun Gemeinden im direkten Umfeld von Tihange waren als Bauort dieser Hallen ausgemacht worden. Doch aus diesen Gemeinden kamen zumeist große Bedenken. Das hat jetzt wohl das wallonische Amt für Raumordnung dazu veranlasst, einen Brief an die zuständige Föderalministerin Marie-Christine Marghem zu schreiben, in dem der Bau dieser Hallen sehr negativ beurteilt wird.
Marghem muss aber bis Ende des Monats eine Entscheidung fällen. So schreibt es ein Dekret vor. Frage ist jetzt: Was geschehen wird, wenn eine föderale Entscheidung vor Ort auf Widerstand trifft?
Für das AKW ist die Sache dringlich. Wird kein Ort für den Hallenbau gefunden, ist die weitere Stromproduktion des AKW angeblich gefährdet.
Kay Wagner