Mindestens drei Häuser wurden komplett zerstört, Nachbargebäude beschädigt. Bislang konnten drei Personen aus den Trümmern befreit werden, eine von ihnen ist schwer verletzt. Eine andere konnte das Krankenhaus bereits wieder verlassen. Der Zustand der dritten Person ist stabil. Nach einer vierten wird noch gesucht.
Kurz vor halb eins in der Palmanshoevestraat in Wilrijk: Erst eine heftige Explosion, dann ein Bild der Verwüstung. Von drei Häusern bleibt quasi nichts mehr übrig. Die umliegenden Gebäude werden ebenfalls beschädigt, sogar drei Straßen weiter war die Explosion noch zu spüren.
Das komplette Viertel wird evakuiert, auch eine benachbarte Schule wird unverzüglich geräumt. Die zahlreichen Rettungsdienste beginnen sofort mit Spürhunden nach den Opfern zu suchen. Eine erste Person wird schnell gefunden, kurze Zeit darauf eine zweite.
Gegen 15 Uhr dann eine dritte Person. Eine vierte Person wird noch unter den Trümmern vermutet. Sobald die Bergungsaktion beendet ist, entscheidet die Gemeinde über das weitere Vorgehen, vor allem wie die Trümmer gefahrlos geräumt werden können und ob die Nachbarhäuser gestützt werden müssen.
Die Antwerpener Staatsanwaltschaft versucht unterdessen, die Ursache der Explosion zu ermitteln. Die flämische Wassergesellschaft Aquifin hatte zum Zeitpunkt der Explosion an den Wasserleitungen gearbeitet. Als die Explosion stattfand waren die Mitarbeiter in Mittagspause, hätten aber zuvor nichts Auffälliges bemerkt, teilte Aquafin mit.
Ein Augenzeuge hatte kurz vor der Explosion einen sehr starken Gasgeruch bemerkt. Der Strom- und Gasnetzbetreiber Fluvius erklärte, das Gasnetz in dem Viertel sei 2012 komplett erneuert worden. Im August habe man zwar ein kleines Gasleck entdeckt, und sofort repariert, Gefahr habe aber nicht bestanden.
Diese Arbeiten müssten mit der heutigen Explosion aber nichts zu tun haben. Es könne viele Ursachen geben, auch solche die überhaupt nichts mit den Gasleitungen zu tun haben, so Fluvius. Sicherheitshalber wurden die Strom- und Gasleitungen im gesamten Viertel gesperrt.
Ein Auffangzentrum für betroffene Anwohner und ihre Familien wurde errichtet inklusive psychologischer Betreuung. Die Antwerpener Feuerwehr hat alle betroffenen Nachbarn gebeten, für die Versicherung Fotos der Schäden zu machen. Personen, die wegen der Explosion medizinische Probleme haben, wie zum Beispiel Ohrensausen sollen ihren Hausarzt aufsuchen.
belga/mh